Rezension

Steampunk - mal was ganz anderes !

Guy Lacroix: Auf der Jagd nach dem Rosenkranzmörder / In den Klauen des Metamorphen - Simone Keil

Guy Lacroix: Auf der Jagd nach dem Rosenkranzmörder / In den Klauen des Metamorphen
von Simone Keil

Bewertet mit 5 Sternen

1. Guy Lacroix: Auf der Jagd nach dem Rosenkranzmörder
 

Guy Lacroix – unbestechlicher Kommissär des Kaiserlichen Kriminalamtes

Freie Reichsstadt Cöln, 1898

Bei einem Polizeieinsatz wird unglücklicherweise die Frau von Guy Lacroix durch einen Querschläger getötet. Kommissär Lacroix hat nun genau 2 Möglichkeiten: Sich in seinem Schmerz zu Hause vergraben oder sich in die Arbeit zu stürzen. Er wählt letzteres und übernimmt die Ermittlungen in einem Mordfall. Das Opfer wurde mit einem Rosenkranz erwürgt und auf merkwürdige Art und Weise sind die Augen des Opfers verbrannt.

Der tote Havener war Drogendealer, er handelte mit der seltenen Droge Ambrosia. Bei der Untersuchung durch die Kaiserliche Kriminalpolizei findet sich in einem geheimen Zimmer in  Haveners Wohnung ein Kind. Was hatte Havener mit dem Kind zu tun und warum spricht der Junge nicht? An seinem Hals finden sich mathemagische Zeichen –magische Manipulationen.

Wer ist der Rosenkranzmörder und welche Rolle spielt das Kind dabei ?

Mein Fazit:

Die Jagd nach dem Rosenkranzmörder ist der 1. Teil der Steampunk- Reihe „Clockwork Cologne“ von Simone Keil.

Die Serie spielt in einem fiktiven Cöln im Jahr 1898. Vor ca. 40 Jahren ereignete sich ein quantenmagischer Gau bei dem so viel Strahlung freigesetzt wurde, daß Europa sich noch immer nicht erholt hat. Über Cöln hat die Dampfmagische Gesellschaft einen Schutzschild erreichtet, aber leider tut sie das nicht aus Nächstenliebe sondern dieser Schutz hat einen hohen Preis. Die DMG kontrollier und manipuliert die Bürger.

Cöln besteht aus 2 „Ebenen“ – der Oberstadt und der Unterwelt. In die Unterwelt haben sich die Quantenmagier geflüchtet. Allerdings befindet sich dort auch die Kanalisation und allerlei zwielichtige Gestalten. So wie Absolon der eine ganz besondere Materie erfinden möchte – Frankenstein lässt grüßen. Aber auch in der Oberstadt ist nicht mehr alles ganz so sauber, Korruption und Verbrechen nehmen stetig mehr zu.

Das Buch ist mein 1. Ausflug in den Steampunk und ich muss gestehen, ich wusste vorher überhaupt gar nicht was das ist und daß es das überhaupt gibt. So kam es dann auch, daß sich in meinem Kopf viele Fragezeichen breit machten weil ich manches so gar nicht verstand. Zum Beispiel was Mathemagie ist und warum die Sängerinnen (Primadonnen) der Oper manipulierte Stimmbänder haben. Und auch am Ende des Buches haben sich noch nicht alle Fragezeichen verflüchtigt. Das macht aber nix denn die Lösung dieser Fragen hat nicht unbedingt etwas mit dem Inhalt des Buches zu tun, das war nämlich von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur toll geschrieben.

Kommissär Lacroix ist ein Protagonist den man einfach mögen muss. Manchmal etwas ruppig zur Damenwelt, aber im tiefsten Inneren ein richtig feiner Kerl. Nach dem Unfall bei dem seine Frau ums Leben kam kann man sogar verstehen, daß er manches Mal schlecht gelaunt ist. Trotzdem macht er seinen Job – präzise, unbeirrt und vor allen Dingen ist er nicht korrupt. Das unterscheidet ihn von einigen seiner Kollegen weswegen er auch unter genauer Beobachtung der Dampfmagischen Gesellschaft steht. Diese stellt ihm dann zur Lösung des Falles dann auch noch die magisch talentierte Martha Kuhn zur Seite. 

Guy Lacroix: In den Klauen des Metamorphen
Metamorphose – die Fähigkeit zur Verwandlung

Kommissär Lacroix versucht nach dem Tod seiner Frau sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Obwohl Guy durch die DMG (Dampfmagische Gesellschaft) noch beurlaubt ist, bittet ihn sein ehemaliger Assistent Haruki Kimura um Mithilfe bei der Aufklärung eines Mordes – Kommissär Lacroix ist viel zu sehr Kriminalist, als daß er sich da 2 x bitten lassen würde. Kurz darauf wird ein 2. Mord verübt.

Die Morde scheinen auf den ersten Blick von einem Menschen durchgeführt worden zu sein – die kriminaltechnischen Untersuchungen geben dem Kommissär und seinem Team jedoch einige Rätsel auf. Bei den Opfern wurden Haare gefunden die auf den Täter hinweisen könnten. Merkwürdig jedoch, daß es sich um Katzenhaare handelt ......

Mein Fazit:

Wer den 1. Teil von Clockwork Cologne „Guy Lacroix: Auf der Suche nach dem Rosenkranzmöder“ gelesen hat, weiß natürlich von der 1. Seite an, daß es sich um den Kater Felix handelt. Felix ist das Ergebnis eines Laborversuches des Magier Absolon. Wie schon in meiner 1. Rezension geschrieben: Frankenstein lässt grüßen. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben, das wäre gespoilert.

Der Kommissär versucht gerade sein Leben wieder zu ordnen und zieht in eine kleine Pension. Die Pensionswirtin, Frau Flax, ist eine liebenswerte ältere Frau, die dem Kommissär sofort ihre ganze Fürsorge zukommen lässt. Nicht immer zur Freude von Guy Lacroix.

Wir treffen auch wieder auf Martha die mit ihren magischen Fähigkeiten hilft diesen Fall aufzuklären. Nach den Andeutungen von Guy fängt sie an an der Glaubhaftigkeit ihres Arbeitgebers, der DMG, zu zweifeln. Sie entwickelt sich meiner Meinung nach in die richtige Richtung. Optisch scheint sie ja so in Richtung „graue Maus“ zu gehen.

Haruki Kimura trägt eine schwere Last mit sich herum. Im Laufe der Ermittlungen lernt er M kennen, einen alten Bekannten von Guy Lacorix. Und M ist für Haruki ein Segen – er hilft ihm mit seiner Last besser leben zu können.

Der Leser wird auch im 2. Teil mit den Versuchen und dem Geschehen im Labor von Absolon konfrontiert.

Im 2. Teil werden auch noch einige Dinge klarer, die mir zu Ende des 1. Buches noch nicht so ganz schlüssig waren. Diese Reihe ist ja meine erste Begegnung mit dem Thema Steampunk.

Ich muss gestehen – ich mag es !!

Nach Aussage von Simone Keil ist der 3. Band in Arbeit und ich bin gespannt vor welche Aufgabe der Kommissär und sein Team gestellt werden.