Rezension

Steht seinem Vorgänger in nichts nach.

Die Erleuchtete - Der Ruf des Bösen - Aimee Agresti

Die Erleuchtete - Der Ruf des Bösen
von Aimee Agresti

Bewertet mit 4 Sternen

Auch im zweiten Teil der Erleuchteten-Reihe kommt Haven nicht zur Ruh. Gerade erst hat sie sich gegen Aurelia und den bösen dunklen Fürsten bewiesen, da nimmt sie auch schon ein Angebot eines junges Kerles an, der ihr vorschlägt, an einem Hilfsprojekt teilzunehmen. Dieses Hilfsprojekt, sowas wie ein freiwilliges soziales Jahr, ist allerdings nur Fassade. Was eigentlich dahinter steckt, kann sich bestimmt jeder denken. ;) Ihre Ausbildung zum vollwertigen Engel steht bevor. Dass dieses Projekt nichts normales ist, hatte ich mir schon gedacht, allerdings werden da ziemlich kuriose Maßnahmen ergriffen und die Leute (Lance & Dante sind natürlich auch mitgekommen) werden ins kalte Wasser geworfen.

Haven ist auch in diesem 2. Teil immer noch wundervoll lieb und sieht nur das Gute in den Menschen. Als angehender Engel sollte das aber auch drin sein. Ich hatte schon befürchtet, dass sich dieser 2. Band wieder zu sehr hinzieht, allerdings gingen die 480 Seiten dieses Mal schnell von der Hand. Viele neue Charaktere schmücken die neue Umgebung von New Orleans, von denen man zu Beginn nicht weiß, was man halten soll. Bis auf 1 oder 2 blieben diese Nebencharaktere aber auch ein bisschen flach. Aber gut, bei 3 Protagonisten empfand ich das als nicht so schwerwiegend.

Wobei im 1. Teil die Spannung ziemlich schleifte, ist diese im 2. Band ausgeprägter und besser verteilt. Natürlich kommt das große Finale am Ende, allerdings gibt es hier auch kleinere, prägnante Spannungshügel über das Buch verteilt, was den Leser fesselt. Man kann ahnen, welche Personen sich von der dunklen Seite leiten lassen, aber man weiß es nie mit Gewissheit. Das macht es sehr aufregend zu lesen. Diese Liebe zwischen Lance und Haven kommt mir nach wie vor komisch vor, da sie für mich im 1. Band einfach an den Haaren herbeigezogen war. Man merkte damals nie etwas von Gefühlen zwischen diesen beiden. Dieses fehlende Gefühl erstreckt sich ebenfalls über den 2. Band, wobei hier noch hinzukommt, dass auch Lucian ein Platz in Haven's Herzen hat, wodurch sie sich oft verleiten lässt.

Lucians Part hat mich allerdings sehr angesprochen. Er ist nach wie vor ziemlich geheimnisvoll, gibt aber viele und vor allem oft Informationen an Haven weiter, die immer mal wieder für einen Aha-Effekt sorgen. Das Buch des 1. Bandes wurde durch ein Handy ersetzt, auf dem Haven immer mal wieder kleine Nachrichten erscheinen. Dieses Mal allerdings seltener. Ich fand es etwas nervig und sinnlos, da kaum relevante Infos, sondern lediglich "Achtung Gefahr"-Hinweise gegeben wurden.

Fazit                                                                                                                                                                

Der zweite Teil "Der Ruf des Bösen" steht seinem Vorgänger in nichts nach. Havens Fähigkeiten & Gefühle werden auf eine harte Probe gestellt. Dabei sorgen eine gut verteilte Spannung und ein flüssiger, leichter Schreibstil für einen gemütlichen Lesegenuss.

4/5 Punkte.