Steigende Spannung

Goldstein
von Volker Kutscher

Bewertet mit 4 Sternen

»Goldstein« ist Volker Kutschers dritter Roman um den in Berlin tätigen Kriminalkommissar Gideon Rath. Der Roman spielt im Sommer 1931, in der Zeit des aufkommenden nationalsozialistischen Faschismus; er schließt mit den SA-Krawallen und Übergriffen auf jüdische Mitbürger am 12.9.31, dem jüdischen Neujahrsfest.

Es werden verschiedene Szenerien vorgestellt: Alexandra, genannt Alex, und Benny, zwei Jugendliche, lassen sich im KaDeWe einschließen, um u. a. Uhren zu stehlen; während Alex entkommen kann, stürzt Benny bei der Flucht an der Außenwand des KaDeWe ab und stirbt – ein Polizist hat ihm, statt ihm zu helfen, auf die Finger getreten und so seinen Sturz herbeigeführt. – Der amerikanische Killer Abraham Goldstein ist im Hotel Excelsior abgestiegen, und Gideon Rath soll ihn beschatten und so verhindern, dass Goldstein in Berlin Verbrechen begeht. – Charlotte Ritter, genannt Charly, Gideon Raths Freundin, nach Juraexamen im Vorbereitungsdienst in einem Amtsgericht, lässt bei einem Verhör eine junge Obdachlose entwischen und versucht sie danach zu finden. – Zwei wichtige Mitglieder verschiedener miteinander rivalisierender Banden verschwinden. – Ein Hehler wird zusammengeschlagen und umgebracht, Polizisten scheinen beteiligt zu sein. – Ein SA-Mann wird erstochen.

Die – scheinbar – unterschiedlichen Plots werden weitererzählt und -entwickelt; der Leser und die Leserin lernen Kollegen und Vorgesetzte Raths kennen, die Geschichte von Charly und Rath wird erzählt … Nach etwa 100 Seiten zeigen sich immer mehr die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Szenerien und schließlich wird alles zusammengeführt; die Bösen sind teils gar nicht so übel und manche Guten ziemlich üble Gesellen. Ein Buch, dessen Spannung im Verlauf der Erzählung immer mehr zunimmt.