Rezension

Sternenpfad

Sternenpfad
von Ann-Kathrin Karschnick

Bewertet mit 4 Sternen

Mit „Sternenpfad“ hat die Autorin Ann-Kathrin Karschnick ein fantastisches Buch im heutigen Berlin geschrieben – gepaart mit einer spannenden Schnitzeljagd.

 

Inhaltsangabe (Quelle: Amazon)

Berlin. Ein Denkmal explodiert. Wo einst die Siegessäule stand, klafft nun nur noch ein Abgrund. Wie jeder andere vermutet die Fantasyautorin Stefanie dahinter einen terroristischen Anschlag. Der Alptraum ist für sie jedoch nicht vorbei. Wenige Tage nach der Katastrophe wird Stefanie entführt - von einer Elfe! Noch bevor sie sich von dem Schock erholen kann, wird ihr klar, dass all die mystischen Legenden und Geschichten über Elfen wahr sind, die sie für ihre Romane recherchiert hat. Mit ihrem Wissen muss sie der Elfe Arvariél helfen, die drohende Gefahr von der Erde abzuwenden. Denn Dunkelelfen wollen, auf Kosten der Menschheit, aus ihrem magielosen Exil ausbrechen und töten jeden, der sich ihnen in den Weg stellt...

 

Der Schreibstil von Ann- Kathrin Karschnick ist sehr angenehm, das Buch lässt sich flott lesen. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist der Humor, der in diesem Werk permanent mitschwingt. Die Autorin nimmt sich hierbei selber nicht allzu ernst und auch die Charaktere verhalten sich nicht immer allzu ernst – ohne jedoch ins Lächerliche gezogen zu werden. Auch werden viele Anspielungen im Bereich Film und Serien gemacht, sodass man sich als Leser freut, wenn einem bekannte Namen begegnen – aber auch wenn man diese Anspielungen nicht immer versteht, tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

In Sternenpfad müssen ein paar Rätsel gelöst werden und so kommt es, dass quasi eine Schnitzeljagd durch die Stadt Berlin durchgeführt wird. Diese Rätsel sind nicht immer leicht zu lösen. Die Beschreibungen der Berliner Örtlichkeiten hat mir hierbei auch gut gefallen, sodass man auch als Nichtberliner ein gutes Bild vor Augen hat und die Stadt mit anderen Augen sieht.

Auch die Charaktere haben mir gut gefallen – sie sind allesamt sehr gut gelungen und wirkten auf mich durchaus real. Sie hatten ihre Ecken und Kanten und wirkten auf mich, als ob sie ein eigenes Leben führen. Stefanie ist eine bekannte Fantasy- Autorin, die sich daher mit der Welt der Elfen intensiv auseinander gesetzt hat. Sie ist ziemlich erfolgreich und hatte vorher einige schwierige Erfahrungen mit ihrem Ex-Mann zu durchleben. Als Autorin ist sie von Geburt an neugierig und lässt sich natürlich doch recht leicht ködern, als ihr Gegenüber behauptet, eine Elfe zu sein. Stefanie wirkt sympathisch und ich mochte ihre Art und Weise eigentlich sehr gerne. Dann ist da noch Tobias – ein Mathematikstudent und in der Gegenwart von Frauen eher schüchtern. Er ist ein kleiner Nerd und kennt sich gut mit Technik aus, auch ist er – wie Stefanie – ein großer Fan von Rätseln jeglicher Art. Tobias fand ich besonders sympathisch, mit seiner warmherzigen Art ist er mir sofort ans Herz gewachsen. Arvariel, die Elfe, vervollständigt das Trio. Sie ist eine starke Elfenfrau, die doch recht wortkarg ist und so ihre Probleme hat, sich anderen anzuvertrauen. Sie hält gerne auch mal ein paar Informationen zurück und durch ihre Art und Weise hat sie bei mir eher Misstrauen gesät. Als tierischer Begleiter stößt zu Beginn der Geschichte ein kleiner Koboldmaki namens Anju dazu, hinter dem mehr steckt, als man zunächst vermuten könnte. Gut finde ich auch, wie sich das Dreierteam erst zusammenraufen muss und so mit den Eigenarten der anderen klar kommen muss – sie sind nicht sofort dickste Freunde, sondern müssen sich erst mal miteinander anfreunden. Sie wächsen im Verlauf der Geschichte zusammen und dieser Zusammenhalt ist auch nicht irrelevant für den Ausgang der Geschichte.

Als böser Gegenpart tritt in „Sternenpfad“ Tharanel auf. Er ist ein Dunkelelfe und will verhindern, dass das Trio die Rätsel löst und somit auch den Erfolg von Arvariels Mission. Ich finde seine Anspielung auf unsere Gesellschaft jedoch ziemlich interessant und sie regen einem zum Nachdenken an.

Der Showdown hat mir ebenfalls gut gefallen. Er war spannend geschrieben und konnte mich nochmal so richtig mitreisen.

 

Insgesamt ein sehr unterhaltsames und wirklich gut geschriebenes Fantasy- Buch, welches im heutigen Berlin spielt. Die Charaktere und auch die Schnitzeljagd haben mir gut gefallen.