Rezension

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Still, sehr gut

STILL
von Zoran Drvenkar

Zum Inhalt:
Aus drei Perspektiven wird das Treiben eines Rings von Kindesentführern und -mördern betrachtet: Ich, Du, Sie. "Ich" ist dabei ein Mann, der versucht, sich in diesen Ring einzuschleusen, "Du" ein Opfer, welches entkommen konnte und "Sie" die Teilnehmer des Rings, die ihr Wissen darum seit Generationen weitergeben.

Zum Cover:
Die Eisfläche eines Sees mit einer einsamen Hütte im Hintergrund zeigt perfekt die Umgebung, in der die Kinder zu Tode gehetzt werden.

Mein Eindruck:
Verbrechen an Kindern sind nicht zum ersten Mal die Grundlage für eine Story von Drvenkar, aber er vermag es, diese bösartigste aller menschlichen Abartigkeiten um eine weitere Nuance zu bereichern. Meint man zu Beginn, es mit perversen Gelüsten von Pädophilen zu tun zu haben, erschließt sich im Verlauf der Geschichte eine noch schlimmere Spielart dessen, was Kindern zugefügt werden kann, - dazu noch verbrämt mit einer abstoßenden Form von "Ehre".
Die dauernden Perspektivwechsel führen nicht nur zu einer erhöhten Spannung, sie plustern das Buch durch eine jeweils eine Seite einnehmende Ankündigung sehr auf. Friede den Bäumen, die dadurch verschwendet wurden, - etwas dünner wäre das Buch nicht schlechter gewesen.
Die Spannung hält bis zum - für mich unbefriedigenden - Schluss. Vier, fünf Sätze mehr und dadurch weniger Ratlosigkeit hätte ich mir gewünscht. So bleibt ein Fragezeichen zurück, dass für mich den Thriller seiner vollen Punktzahl beraubt.

Fazit:
Ein Pageturner mit Schwächen zum Schluss.
4 von 5 Sternen