Rezension

Stille.

Stille - Erling Kagge

Stille
von Erling Kagge

Bewertet mit 5 Sternen

Der Weltwanderer Erling Kagge musste weit gehen, um ein Gut zu finden, das in unserer Zeit immer wichtiger wird: Stille. Auf seinen Expeditionen – zum Süd- und zum Nordpol, auf den Mount Everest – hat er sie gefunden. Aber ist Stille auch in der Stadt zu erfahren? Im turbulenten Oslo, wo er lebt? Ja, wenn man bereit ist, die Welt auszusperren und eine Reise in sein Inneres anzutreten, kann man auf dem Weg zur Arbeit, beim Lesen, Stricken, Musikhören, beim Abwaschen, beim Yoga »seinen eigenen Südpol finden«, denn »Stille ist überall«.

Erling Kagge gibt in seinem Buch ‚Stille – Ein Wegweiser‘ 33 Antworten auf die Frage, was Stille ist, wo sie zu finden ist und was sie bedeutet. Sein Schreibstil ist sehr direkt und schnörkellos. Das hat mir gut gefallen. Die Sprache ist konstant und trägt gut durch das Buch.
Die 33 Antworten sind in ihrer Länge und Thematik sehr unterschiedlich. Einige haben mich sehr, andere gar nicht angesprochen. Aber das ist okay. Insgesamt konnte ich aus diesem Buch sehr viel mitnehmen, Kagges Ausführungen schwanken zwischen philosophisch und nüchtern beschreibend. Eine tolle Abwechslung, die die Vielseitigkeit der Stille adäquat unterstreicht.
Im Buch finden sich auch einige Bilder. Ihre Anwesenheit wird nirgends erklärt und nicht immer erschließt sich mir ein Zusammenhang zwischen Bild und Text. Dennoch haben die Bilder allesamt eine eher beruhigende Wirkung auf mich.
Insgesamt ist ‚Stille – Ein Wegweiser‘ genau das, was es vorgibt zu sein. Ein Wegweiser. Durch das Buch habe ich mich intensiv damit auseinander gesetzt, was Stille für mich ist und wo ich sie finden kann. In jedem Fall ein lehrreiches Buch, aus dem ich viel mitnehmen konnte.