Rezension

Stille Wasser sind tief …

In weißer Stille - Inge Löhnig

In weißer Stille
von Inge Löhnig

Bewertet mit 5 Sternen

Kommissar Dühnforts zweiter Fall ist hinterhältig und grausam.
Ein älterer, angesagter Arzt wird außerhalb von München in seinem Wochenendhaus gefangen gehalten und sich selbst überlassen. Tage später wird er von seinem jüngsten Sohn gefunden.
Verständlicherweise schießt sich die Polizei auf dessen Kinder ein, die nun alles erben. Aber besonders der älteste Sohn sticht hervor, hat er doch finanzielle Probleme und scheint von klein auf das schwarze Schaf gewesen zu sein.
Als der Kommissar sich mit den einzelnen Geschwistern befasst, erfährt er von einem Geheimnis, das bis in die Kindheit der drei Geschwister geht.
Während der jüngste Sohn in die Fußstapfen des Vaters geschlüpft ist und Arzt wurde, buhlte die Schwester immer umsonst um die Gunst des Vaters. Dadruch wurde sie allerdings eine erfolgreiche, aber auch gefühlskalte Geschäftsfrau. Nur der älteste Sohn wurde laut seinen Geschwistern ein Nichtsnutz und die Geschäfte, die dieser begann, endeten immer in den roten Zahlen.
Doch es gibt noch eine weitere Spur, die nicht minder interessant ist und der die Dühnfort fast im Alleingang nachgeht. Als er in diesem Fall eine Zeugin befragt, gerät der Kommissar in Gefahr …

Neben dem vordergründigen Fall und seinen wichtigen Figuren, Zeugen und Verdächtigen, fand ich auch interessant, wie es in Kommissar Dühnforts Privatleben weiterging. Auch die Polizistin und Dühnforts Kollegin Gina trug in diesem Roman ein Päckchen mit sich herum, welches sie unbewusst bei ihrer Arbeit beeinflusst und gleichzeitig Dühnfort nähert. Was zum Ende hin ziemlich interessant wurde.
Der Kollege Alois dagegen blieb eher im Hintergrund und spielte nur eine Nebenrolle.

Der Kommissar machte auf mich in diesem Band einen sehr niedergeschlagenen Eindruck, welchen ich gut nachvollziehen konnte. Allerdings war ich mit der Richtung, die sein Privatleben einschlug, doch sehr geschockt.
Was mich wiederum erfreute, war die Enthüllung von Dühnforts außergewöhnlichem Hobby, welches zum Ende hin sogar noch eine ziemlich große Rolle spielte und den Roman dadurch mit einem ziemlich heftigen Cliffhanger beendete.
Jede Figur sowie die Landschaften waren anschaulich dargestellt. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und fühlte mich von Anfang an mitten im Geschehen.

Durch die wechselnden Schauplätze und Figuren war der Krimi von Anfang an spannend und gespickt mit dramatischen Höhepunkten. Ich konnte mich kaum von dem Roman losreißen. Inge Löhnig hat ein Talent, zum richtigen Zeitpunkt die Perspektive zu wechseln, um noch mehr Spannung zu erzeugen!

Fazit:
Ich bin begeistert und für mich persönlich ist Inge Löhnig die deutsche Krimiqueen!
Nun bin ich gespannt, wie es dem Kommissar im nächsten Fall ergeht.