Rezension

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Stimmen im Kopf

Zwei fürs Leben
von Julia Hanel

Nach einem schlimmen Verkehrsunfall liegt Anni vorübergehend im Koma und als sie erwacht, hat sie plötzlich eine Stimme im Kopf: die von Ben, der ebenfalls im Koma liegt. Anfangs hören sich die beiden nur wenige Minuten, die Zeiträume werden aber immer größer, je länger sie sich kennen und umso mehr sie sich anfreunden. Bald sind die Gespräche Höhepunkte ihres Tages und beide fangen unabhängig voneinander an, sich zu fragen, ob sie wirklich das Leben leben, das sie leben wollen.

Unterhaltsam und kurzweilig geschrieben lässt sich dieses kurze Buch in einem Rutsch durchlesen. Die kurzen Kapitel, die meist ein paar Gedanken der betreffenden Person und dann das "Kopfgeflüster" von Anni und Ben beinhalten, gehen so ineinander über, dass man immer weiterlesen möchte. Beide sind sympathisch und kämpfen mit unterschiedlichen Herausforderungen, die ihnen das Leben stellt. Wer allerdings ein Buch erwartet, das in Sachen Wortwitz und Originalität einem "Gut gegen Nordwind" nahekommt, der wird enttäuscht werden. Für zwischendurch eignet sich diese Geschichte aber allemal. Die Auflösung zum HappyEnd und die schlecht konstruierte Komplikation mit dem Treffen am Bahnhof haben mich dann aber doch angenervt. Das geht besser. Ansonsten ein nettes Buch mit vorhersehbarem Ende.