Rezension

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Stoner - leider langatmig und trostlos

Stoner - John Williams

Stoner
von John Williams

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

Stoner‹ ist einer der großen vergessenen Romane der amerikanischen Literatur. John Williams erzählt das Leben eines Mannes, der, als Sohn armer Farmer geboren, schließlich seine Leidenschaft für Literatur entdeckt und Professor wird – es ist die Geschichte eines genügsamen Lebens, das wenig Spuren hinterließ. Ein Roman über die Freundschaft, die Ehe, ein Campus-Roman, ein Gesellschaftsroman, schließlich ein Roman über die Arbeit. Über die harte, erbarmungslose Arbeit auf den Farmen; über die Arbeit, die einem eine zerstörerische Ehe aufbürdet, über die Mühe, in einem vergifteten Haushalt mit geduldiger Einfühlung eine Tochter großzuziehen und an der Universität oft teilnahmslosen Studenten die Literatur nahebringen zu wollen. ›Stoner‹ ist kein Liebesroman, aber doch und vor allem ein Roman über die Liebe: über die Liebe zur Poesie, zur Literatur, und auch über die romantische Liebe. Es ist ein Roman darüber, was es heißt, ein Mensch zu sein.

Der Klappentext sagt eigentlich schon einiges über diesen Roman aus, so dass ich mir heute mal wieder eine persönliche Zusammenfassung spare.

„Stoner“ von John Williams wurde als die Entdeckung von vielen Lesern und Kritikern hoch gelobt. Ich kann mich diesen Meinungen leider nicht anschließen. Zwar hat der Autor durchaus eine kluge, unaufgeregte und sprachlich sehr schöne Geschichte geschrieben, allerdings ist sie auch unheimlich trostlos und furchtbar langatmig. Ich habe teilweise viele Seiten einfach nur überflogen. Mit dem Hauptprotagonist William Stoner konnte ich so überhaupt nicht warm werden. Mehr oder weniger teilnahmslos nimmt er sein Leben einfach hin, erträgt seine seltsame und launische Frau ohne einmal auf den Tisch zu hauen. Überhaupt hat mich gestört, dass das seltsame Verhalten von Stoners Ehefrau nie aufgeklärt wird, man muss sich als Leser hierzu selbst seine Gedanken machen, was eventuell vom Autor so beabsichtigt war. Auf mich macht sie einen depressiven Eindruck. Alles in allem hat mich „Stoner“ überhaupt nicht überzeugt, vielmehr war ich enttäuscht. Trotzdem habe ich bis zum Schluss durchgehalten, weil ich letztlich doch wissen wollte, wie das traurige Leben des William Stoner endet. Ich vergebe nur drei, äußerst wohlwollende Sterne.