Rezension

Story mit viel Gefühl und kleinen Schwächen

Durch den Sommerregen - Melanie Hinz

Durch den Sommerregen
von Melanie Hinz

Bewertet mit 3 Sternen

Vorbelastet durch eine missglückte Ehe, für dessen Ausgang sie sich die Schuld gibt, will Helena einfach nicht glauben, dass sie etwas anderes als Gift für einen Mann sein kann. Dennoch schafft sie es nicht, sich langfristig von Gabriel, dem Neuzugang im Tattoo Studio gegenüber ihrer Wohnung, fernzuhalten. Auch Gabriel ist geprägt durch ein Ereignis in seiner Vergangenheit, doch er hat für sich Wege gefunden, damit zu leben. Für ihn gibt es keinen Zweifel daran, dass Helena die Frau für ihn ist. Jetzt muss er nur noch sie überzeugen, dass er der richtige Mann ist und die Vergangenheit nicht über die Zukunft bestimmen darf.

Meine Meinung zum Buch

Direkt zu Beginn muss ich vorwegnehmen, dass „Durch den Sommerregen“ nicht zu meinen Lieblingsbüchern von Melanie Hinz gehört, was aber niemanden abschrecken sollte, dieses Buch zu lesen. Denn die Story stimmt wie von Melanie Hinz gewohnt.

Helena, genannt Lena, hat eine alles andere als glückliche Ehe hinter sich. Seitdem trägt sie Schuldgefühle mit sich herum und igelt sich ein. Wieder einen Mann an sich heranzulassen und eine Beziehung zu führen, ist für sie undenkbar, denn neben ihren Befürchtungen, sich in einer Beziehung selbst aufgeben zu müssen, die durch die in ihrer Ehe gemachten Erfahrungen entstanden sind, glaubt sie, für jeden Mann nur Gift sein zu können. Gabriel, der seit einiger Zeit im Tattoo Studio von Sam und Markus arbeitet, das sich gegenüber von Helenas Wohnung befindet, bringt ihre Vorsätze, sich nicht mehr näher auf einen Mann einzulassen, ins Wanken – und so einige unverarbeitete Gefühle und Ängste ans Licht.

Gabriel arbeitet im Tattoo Studio gegenüber von Helenas Wohnung. Er möchte sie näher kennenlernen und führt so immer wieder „zufällige“ Begegnungen herbei. Obwohl er damit die eine oder andere von Lenas Grenzen durchbricht, lässt er sich von ihrem oft abweisenden Verhalten nicht einschüchtern. Ihm ist bewusst, dass etwas hinter ihrem Verhalten stecken muss, denn auch er selbst  trägt ein Geheimnis mit sich herum, das ihn schwer belastet und von dem er glaubt, dass es jeden, der davon erfährt, nur in die Flucht schlagen kann.

Puh, Lena und Gabriel haben es mir hier echt nicht leicht gemacht. Obwohl die Story stimmt und mich berührt hat, konnten mich beide Charaktere nicht wirklich überzeugen. An Lena bin ich irgendwie bis zum Schluss nicht richtig herangekommen und Gabriel ist absolut nicht mein Typ, auch wenn er durchaus charmant ist. Schön fand ich daher das „Wiedersehen“ mit Sam und Emma aus „Nie genug“.

Mein Fazit: Für mich nicht DAS Buch von Melanie Hinz. Das soll nicht heißen, dass ihr auch hier nicht wieder eine gelungene Story mit dem gewissen Etwas an Gefühl und Erotik gelungen ist, die aufgrund der Vergangenheiten von Lena und Gabriel sicher auch ein wenig mehr Tiefgang hat, als andere ihrer Storys, obwohl sich auch dieses Bild durch alle Bücher hindurchzieht. Für mich liegt die Bewertung mit „nur“ 3 Sternen vor allem daran, dass ich mit Lena einfach nicht warmgeworden bin und auch mit Gabriel nicht viel anfangen konnte. Obwohl er sicher viele Eigenschaften in sich vereint, die einen Mann reizvoll machen, hatte er diesen Reiz auf mich einfach nicht. Trotzdem eine berührende Lektüre für einen Sonntagnachmittag auf der Couch, die meine Weiterempfehlung verdient, da die hier für mich enthaltenen Schwächen letztendlich rein subjektiv sind.