Rezension

Subtiler Psychoterror der anderen Art

Was wir dachten, was wir taten - Lea-Lina Oppermann

Was wir dachten, was wir taten
von Lea-Lina Oppermann

Bewertet mit 5 Sternen

Eine einfache Mathestunde, in der eine Klausur geschrieben wird. Ein Lehrer.15 Schüler. Alles ganz normal, bis der Alarm losgeht, mit einer beunruhigenden Ansage und einem scheinbaren Amokläufer. Und nichts ist mehr wie es mal war und wird es auch nicht mehr sein. 

Der Titel klingt ziemlich mysteriös und unscheinbar, sodass ich mir darunter wenig vorstellen konnte, es aber doch genau wissen wollte. Die Geschichte wird aus drei Blickwinkeln beschrieben mit ganz eigenen Vorstellungen, Gedanken und Meinungen, die das Bild vervollständigen. Für mich war es sehr interessant einen Amoklauf aus Sicht des Lehrers, seiner Einstellungen und Ansichten zu betrachten, wie er sich selbst in seiner neuen Rolle sieht und auch wie er von den Schülern gesehen wird, die ihn als Autoritätsperson in der Pflicht sehen etwas zu tun. Die Diskrepanz ist der Autorin ziemlich gut und realistisch gelungen, auch wenn sie sich einiger klischeehafter Vorstellungen bedient hat, die aber dennoch in Realität dem typischen Rollenbild entsprechen. Der Amoklauf ist anders. Kein um sich ballernder Psycho, der so Rache nehmen möchte, sondern kleine Psychospielchen, die alle im Raum für immer verändern werden. Das Ende hat mich nicht sonderlich überrascht, auch wenn es für diese Klasse nicht schlimmer hätte kommen können. Eigentlich nichts Neues, aber sehr besonders dargestellt.