Rezension

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Sucht

Erebos - Ursula Poznanski

Erebos
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Wenn ein Buch "Sucht" zum Thema hat, und man danach süchtig wird, dann heißt es ganz klar: Thema voll getroffen.

Sucht.

Das ist das Hauptthema des Buches „Erebos“.

Sucht.

Das ist aber auch das, was sich mir beim Lesen des größten Teiles des Buches einstellte.

Das Buch wird aus der Sicht des Schülers Nick erzählt. Zunächst fiebern wir mit ihm, warum viele seiner Mitschüler sich plötzlich so merkwürdig verhalten. Zusammen mit Nick finden wir als Leser heraus, dass das Spiel Erebos der Grund ist. Mit ihm zusammen werden wir auch in die spannende Welt von Erebos hineingezogen.

Überhaupt sind die Schilderungen der Geschehnisse im Spiel das spannendste, was das Buch zu bieten hat. Wie Nick wollte ich immer wissen, was als Nächstes passiert, wie man sich Punkte holen kann, welcher Charakter wer in wirklichem Leben ist, was das Ziel des Spieles ist.

Dass gerade das durchaus etwas mit der realen Welt zu tun hat, findet Nick – und mit ihm wir – sehr schnell heraus, wirkt sich das Computerspiel doch sehr auf das reale Leben aus. Und das mehr, als es normale Computerspiele vermögen.

Leider liegt in meinen Augen jedoch hier die Schwäche des Romans. Die Spannung und mit ihr die Erwartungshaltung wird während der Spiel-Szenen so in die Höhe geschraubt, dass die Auflösung der Story im realen Leben nicht nur an den Haaren herbeigezogen, sondern im Großen und Ganzen auch noch recht uninteressant daher kommt.

Es ging mir meist tatsächlich wie Nick. Immer, wenn er aus dem Spiel heraus musste, war er ärgerlich oder enttäuscht. Beim Lesen ging  mir das auch so. Ich hätte mir tatsächlich noch mehr Szenen im Spiel Erebos gewünscht. Doch vielleicht hätte gerade das, dem Buch unter dem Strich noch mehr geschadet, wäre es dann vermutlich noch schwerer geworden, die Story aus der digitalen in die echte Welt zu führen.

Nichtsdestotrotz, an alle Leser – auch die Erwachsenen, handelt es sich hierbei doch eigentlich um einen Jugendroman – eine klare Leseempfehlung.