Rezension

Süß und geheimnisvoll

Das Brombeerzimmer - Anne Töpfer

Das Brombeerzimmer
von Anne Töpfer

Bewertet mit 5 Sternen

Nora`s erste und große Liebe Julian starb vor einem Jahr beim Joggen an einem Herzinfarkt.
Seitdem lebt Nora mit der Trauer. Zum Glück hat sie den Hund Watson, ihre beste Freundin Katharina, sowie eine sehr verständnisvolle Mutter.

Und Nora hat eine große Leidenschaft - das Marmeladekochen. Dabei kann sie alles vergessen und ist Julian nah, hat er doch ihre manchmal eigenwilligen Kreationen vergöttert.

Beim Aufräumen stößt Nora zufälligerweise auf einen Brief, den Julian von einer bis dato unbekannten Großtante erhalten hat. Er hatte nur durch Zufall von Klara`s Existenz erfahren und ihr daraufhin kurz vor seinem Tod geschrieben. Denn auch Klara versteht sich aufs Marmeladekochen.

Nora`s Neugier ist geweckt. Vor allem, da besagte Klara bisher in Julians Familie totgeschwiegen wurde und sie sich anscheinend in grauer Vorzeit mit Julians Opa so zerstritten hatte, dass der Kontakt rigoros abgebrochen wurde.

Kurzerhand macht sich Nora auf, um Klara zu besuchen und kommt damit nicht nur in Besitz einiger schöner Marmeladenrezepte, sondern auch einem Geheimnis auf die Spur...

Schon beim Lesen des Klappentextes und beim Hereinschnuppern ins Buch wusste ich, dass das eine Geschichte genau nach meinem Geschmack ist.

Ein bißchen Herzschmerz und Traurigkeit (ich konnte Nora so gut verstehen und fand es so schön, wie sie immer noch Zwiesprache mit Julian hält, wie sie sich erinnert und die Erinnerungen bewahrt, einfach wie sie fühlt...), einige gute Freundinnen und die große Aufgabe:  wieder Lebenslust zu finden. Dass dann zu allem anderen auch noch die Aufdeckung eines alten Familiengeheimnisses hinzukam war perfekt.

Das Tempo der Geschichte hat mir gefallen und den Schreibstil fand ich äußerst angenehm. Ich konnte mich perfekt in die Geschehnisse hineinziehen lassen und bin mit Nora und Watson an den Bodden gereist. Einen Hund wie Watson kann man sich dabei einfach nur als perfekten Gefährten wünschen (einen Super-Soaker habe ich schon ;-)).

Wie Nora langsam aber sicher, trotz der noch andauernden Trauer um Julian, zu ihrem alten Selbst und in gewisser Weise auch wieder besser ins Leben selbst zurückfindet, ist mir ans Herz gegangen. Es war aber keineswegs eine traurige Geschichte, denn die guten Erlebnisse und Erfahrungen haben hier eindeutig überwogen.

Abgerundet wird das ganze durch einige feine Rezepte, die sich allein beim Lesen schon richtig lecker anhören!