Rezension

Süße, kurzweilige Lovestory, aber leider kein Highlight.

FLOWER - Elizabeth Craft, Shea Olsen

FLOWER
von Elizabeth Craft Shea Olsen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Charlotte hat für ihr Leben große und sehr organisierte Pläne. Sie hat keine Zeit und auch keine Lust auf Jungs, sondern ihr Fokus liegt einzig darauf an der Universität in Stanford angenommen zu werden und später einmal Medizin zu studieren. Zudem will sie um jeden Preis verhindern, das sie in die Fußstapfen ihrer Großmutter, Mutter und älteren Schwester tritt und noch vor dem Abschluss Mutter wird. Aus diesem Grund versagt sie sich selbst jede Art von Party und Spaß und lässt männliche Wesen, bis auf ihren schwulen, besten Freund Carlos, nicht in ihre Nähe. 

Doch dann tritt plötzlich Tate in ihr Leben. Eines Abends steht er im Blumenladen in dem Charlotte dreimal in der Woche aushilft und bereits die erste Begegnung ist so intensiv das er Charlotte schon bald nicht mehr aus dem Kopf geht. Und dennoch weist sie ihn ab. Doch Tate ist fasziniert von Charlotte und hat nicht vor klein bei zu geben. Immer wieder taucht er auf, umgarnt sie, schickt ihr Blumen....bis sie seinem Charme schließlich doch erliegt. 

Was Charlotte zu diesem Zeitpunkt nicht weiß ? Tate ist einer der gefeiertsten und berümtesten Nachwuchs-Rockstars in den Vereinigten Staaten und er hat jede Menge Probleme...

 

Meinung:
Schon beim allerersten Blick auf das Cover war ich total verliebt und wusste, das ich dieses Buch einfach lesen muss. Es ist schlicht, aber doch romantisch und verspricht, das sich im Inneren ziemlich viel Liebe befinden wird. 
 
Elizabeth Craft und Shea Olsen haben einen wunderbar flüssigen und angenehmen Schreibstil, der es mir leicht macht, mich direkt in der Geschichte zu verlieren. Tatsächlich habe ich das Buch an einem einzigen Tag in einem Rutsch gelesen, was mir eher selten passiert. 

Der Plot hat mich zunächst ein bisschen an das "Pretty-Woman-Prinzip" erinnert: Reicher Kerl trifft Mädchen aus einfachen Verhältnissen und legt ihr die Welt zu Füßen. Denn nachdem Charlotte erst einmal eingewilligt hat, sich auf ein Date mit Tate einzulassen, entführt er sie an wahrlich prächtige Orte, schenkt ihr neue Kleider und so weiter. 
Irgendwann wurde aus dem PW-Prinzip dann aber eine "Shades of Grey"-Young Adult-Version. 
Denn Tate, der sich eigentlich nie wieder auf eine Beziehung einlassen wollte, will unbedingt eine Beziehung mit Charlotte, die allerdings an Regeln geknüpft ist. SEINE Regeln. Er allein bestimmt wie weit sie gehen. Das klingt zunächst gar nicht schlimm, weil man denkt, das er sie vor falschen Entscheidungen beschützen will, aber dann gibt es Momente in denen ich finde das er sie viel zu sehr bevormundet oder gar bloßstellt. Er stößt sie außerdem immer wieder von sich, verschließt sich oder schickt sie weg. 

Und Charlotte: Die nimmt das leider einfach so hin. Statt hartnäckig zu bleiben, wenn sie sauer auf Tate ist, weil er sie sehr verletzt hat, stürzt sie sich ein ums andere Mal in seine Arme. Das konnte ich absolut nicht nachvollziehen. Sie benimmt sich wie ein naives Dummchen obwohl sie in Wirklichkeit echt verdammt schlau ist. Für Tate gibt sie alles auf, an dem sie so dringend festhalten wollte. Sie würde selbst ihr Studium für ihn sausen lassen und dabei wollte sie niemals das ein Mann ihr Leben beherrscht. 
Leider war das ein Charakterzug, der es mir nicht sonderlich leicht gemacht hat, einen Zugang zu Charlotte zu finden. Anfangs fand ich sie echt richtig toll. Klug und ehrgeizig, aber je weiter die Geschichte voranschreitet, desto verblendeter erschien sie mir. 

Was die Protagonisten im Allgemeinen betrifft muss ich sagen, das sie mir viel zu blass gezeichnet waren. Eigentlich hat man nur zu Charlotte einen wirklichen Bezug, vielleicht auch weil die Geschichte in Ich-Perspektive aus ihrer Sicht erzählt wird. Den anderen Charakteren, insbesondere Tate fehlt es eindeutig an Tiefe. Für mich blieb er bis zum Ende ein eher unscheinbarer Charakter, was sehr schade war. Und auch Carlos, Charlottes bester Freund, war mir einfach viel zu viel Klischee. 

Auch wenn mich diese einzelnen Punkte gestört haben, fand ich die Geschichte als Gesamtes gar nicht übel, sie ist kurzweilig und versüßt einem definitiv einen sonnigen Tag im Liegestuhl, aber ein Highlight ist sie eben leider nicht.