Rezension

Super Auftakt

Fallen Queen - Ana Woods

Fallen Queen
von Ana Woods

Bewertet mit 5 Sternen

Jeder kennt die Geschichte von Schneewittchen ... Doch fragt niemand wie viel Wahrheit tatsächlich in dieser Geschichte steckt. Keiner fragt wie die Königin so grausam werden konnte. Wieso auch. Schließlich bekommt die Heldin der Geschichte ihr wohl verdientes Happy End. Aber kann man diesem Märchen wirklich Glauben schenken?

Das Cover:

Wunderschön gestaltet, lädt direkt zum rein beißen in den Apfel ein. Es passt zur Geschichte und der Wald im Hintergrund macht das ganze ein wenig mystisch und geheimnisvoll. 

Inhalt:
Wenn aus Schwestern Feindinnen werden und Äpfel Königinnen zu Fall bringen.
Erst wenn Königin Nerina sich einen Gemahl erwählt hat, darf die Prinzessin des Landes heiraten. Was aber, wenn sie sich in den Mann verliebt, den auch das Herz ihrer Schwester begehrt? Um den Thron betrogen und zum Tode verurteilt flieht Nerina in den Verwunschenden Wald, einen Ort, den viele Menschen betraten, doch niemals mehr verließen."

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt schon mal sehr vielversprechend mit einem Prolog der mich auf eine spannende Geschichte rund um ein böses Schneewittchen hoffen ließ.
So ganz konnten meine Erwartungen noch nicht erfüllt werden, das Buch startet schnell durch und der anfängliche Schreibstil erinnert sehr an frühere Märchen. Alles was geschehen ist, wird kurz und schnell abgehandelt und man bekommt nicht sehr viel mit von den tieferen Gefühlen der Protagonisten. Es vergehen oft Tage und Nächte ohne, dass wir direkt mitbekommen was passiert. Bis dann die Handlung richtig einsetzt und die Königin mit dem vergifteten Apfel zu Fall gebracht wird. Hier wird schon klar, dass die Rollen des klassischen Märchens vertauscht sind. Eira, die jüngere, die Anfangs als Schneewittchen vorgestellt wurde, wird die Böse und Nerina, die Königin, ist die, die in den Wald fliehen muss.
Bis hierhin war die Geschichte sehr rasant erzählt, aber dann wird es ruhiger und man bekommt viel mehr von Nerinas Gedanken und Gefühle mit. Viele Parallelen zum klassischen Märchen ließen mich immer wieder schmunzeln und zeigen auf wie viel Potential in dieser Geschichte noch steckt.
In Rückblicken erfahren wir auch wie Nerina sich in den Mann ihres Herzens verliebt hat. Das hätte auch alles in direkter Weise in das Buch eingebaut werden können, dadurch hätten die Charaktere mehr Tiefe bekommen.
Die Szenen mit Eira gefielen mir noch am besten, denn sie ist eine wirklich spannende Person, die ins Böse abgedriftet ist und in Band zwei und drei bestimmt noch einigen Ärger machen wird. 

Fazit:
Nach einem eher zu schnellen Start und einem ruhigen Mittelteil lassen die Szenen mit der bösen Eira auf viel mehr Konflikte und Spannungen im zweiten Band hoffen. Ein guter Auftakt einer düsteren Märchen-Adaption, die mir grade wegen der Andersartigkeit und der vertauschten Rollen der klassischen Erzählungen sehr gefallen hat. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil und kann jedem Märchen Freund nur empfehlen dieser tollen Geschichte eine Chance zu geben.

Der zweite Teil, "Ein Spiegel weiß wie Schnee" erscheint im November 2018