Rezension

Super. Einfach nur klasse

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
von Sabaa Tahir

Bewertet mit 5 Sternen

Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür tun, voller Grausamkeit ein ganzes Volk zu unterjochen? Elias und Laia stehen auf unterschiedlichen Seiten. Und doch sind ihre Wege schicksalhaft miteinander verknüpft. Während Elias in der berühmten Militärakademie von Schwarzkliff dazu ausgebildet wird, als Elite Krieger die silberne Maske der Macht voller Stolz und ohne Erbarmen zu tragen, muss Laia täglich die Willkür der Herrschenden fürchten.

Als ihre Familie ermordet wird und ihrem Bruder die Hinrichtung droht, schließt sie sich dem Widerstand an. Als Sklavin getarnt, dringt sie in das Innerste von Schwarzkliff vor. Dort trifft sie auf Elias, den jungen Krieger, der eigentlich ihr Feind sein müsste.

 

 

Wir starten aus der Sicht von Laia. Es ist abends und sie wartet darauf, dass ihr Bruder nach Hause kommt.

Ziemlich schnell sind wir bei einem Überfall, bei dem Laias Großeltern ermordet und ihr Bruder festgenommen wird, dabei. Laia kann fliehen und schwört sich, dass sie ihren Bruder aus der Gefangenschaft befreien muss. Sie macht sie auf die Suche nach dem Widerstand.

Und schon sind wir bei Elias angekommen. Einem jungen Krieger der zu einer Maske ausgebildet wird. Wir bekommen mit, wie er sich darauf vorbereitet auszubrechen.

 

Das Buch wird uns abwechselnd aus der Sicht von Laia und Elias erzählt. So bekommen wir einen sehr guten Einblick in beide Sichten und sind immer gut informiert.

Der Schreibstil ist wirklich toll. Es lässt sich sehr leicht und flüssig lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin. Am Anfang kam ich etwas schleppend voran, es dauerte etwas bis ich richtig in der Geschichte drin war. So richtig kann ich gar nicht sagen, woran das gelegen hat, aber ich denke mir das ich nicht ganz so gut damit klar kam, das man schon von Anfang an mitten in der Geschichte drin war und es gleich sofort losging, da musste ich mich erstmal dran gewöhnen. Aber nach guten 50 Seiten hat sich das gelegt und ich fand es einfach super und vor allem auch sehr spannend.

 

Die beiden Hauptprotagonisten mochte ich wirklich sehr.

Am Anfang muss ich sagen, dass mir Laia etwas weinerlich rüberkam und sie alles immer gleich für gescheitert erklärte ohne es ausprobiert zu haben. Aber je weiter die Geschichte vorangeht, je besser finde ich sie dann auch.

 

Elias fand ich aber gleich von Anfang an ziemlich sympathisch und total interessant. Auch er hat sich im Laufe des Buches etwas verändert was mir wirklich gut gefallen hat.

 

Vor allem haben aber auch die Nebencharaktere dazu beigetragen, dass ich die Geschichte so sehr mochte. Allesamt waren sie mir wirklich sympathisch und kamen alle sehr authentisch rüber. Da wären unter anderem Helena, Izzi oder Kinan. Ich finde es in einem Buch immer besonders toll, wenn einem auch die Nebencharaktere so sehr ans Herz wachsen wie hier. Selbst bei ihnen konnte man auch die eine oder andere Wandlung mit verfolgen.

 

Was ich besonders toll fand, war auch dass mich die Geschichte immer wieder überraschen konnte. Ich habe öfters gedacht, dass ich es jetzt durchschaut habe, doch dann kam wieder etwas mit dem ich nie gerechnet hätte und ich war total überrascht. Sowas finde ich besonders toll. Es hat sich auch durch das ganze Buch eine gewisse Spannung gezogen, die nie richtig verebbt ist. Immer wieder hat man sich gefragt was als nächstes passiert und man musste einfach mit den Charakteren mitfiebern.

 

Das Ende des Buches lässt doch noch so einiges offen. Aber ich fand es wirklich toll und bin schon mehr als gespannt auf den zweiten Teil, der meines Wissens nach Anfang des nächsten Jahres erscheinen soll.

 

Was ich auch noch gerne erwähnen würde, in der Leserunde haben wir darüber diskutiert ob das Buch nicht zu brutal ist um es ab 14 Jahren frei zu geben. Nun, ich für meinen Teil sage, ja es ist brutal, aber ohne diese Brutalität würde das Buch nicht so real und echt rüberkommen. Ich finde, dass gerade die Brutalität, das ganze Buch glaubhaft macht. Damit kann man sich erst richtig in die Zeit versetzen und sich vorstellen wie schlimm es gewesen sein muss. Und auch die Altersfreigabe ab 14 finde ich in Ordnung, denn wenn man mal überlegt, ich glaube das die Jugendlichen von heute überhaupt kein Problem damit haben würden sich solche Texte durchzulesen.

 

Dieses Buch bekommt von mir ganz klare 5 Sterne und das trotz der anfänglichen Schwierigkeiten, weil es mich einfach überzeugen konnte.