Rezension

Super Start, sehr schleppender Mittelteil, spannendes aber zu offenes Ende!

Im Schlaf komm ich zu dir - Jennifer R. Johansson

Im Schlaf komm ich zu dir
von Jennifer R. Johansson

Zum Inhalt:
Parker, 17 Jahre alt, hat seit mehreren Jahren nicht mehr richtig geschlafen. Grund dafür ist, dass er ein Traumseher ist. Jedes Mal, wenn er sich schlafen legt, landet er in den Träumen der Person, der er zuletzt in die Augen geblickt hat. Und das ist alles andere als erholsam. Parker merkt, dass seine Kräfte nach und nach nachlassen und ihn das Traumsehen wohl das Leben kosten wird, sollte sich nicht bald etwas ändern. Als er durch Zufall Mia begegnet und in ihren Träumen landet, ist alles ganz anders. Parker kann plötzlich schlafen, denn so friedliche Träume hat er noch nie gesehen. Allerdings muss er dafür jeden Tag als letztes Mia in die Augen schauen, bevor er schlafen geht. Und das stellt sich als schwieriger heraus als der dachte. Denn Mia hat Angst, sie wird von einem Stalker verfolgt und keiner weiß, um wen es sich dabei handelt. 

Meine Meinung:
Die Bewertung von diesem Buch fällt mir gar nicht so leicht. Als ich den Klappentext las, versprach ich mir spannende, mysteriöse Lesestunden, die ich zunächst auch bekam.

Parkers Art zu träumen ist mehr als seltsam und natürlich wollte ich unbedingt wissen, was es damit aufsich hat und warum er immer in den Träumen anderer Personen landet. Doch, was eigentlich ganz gut und spannend beginnt, wird im Verlauf der Geschichte immer abgedrehter. Für meinen Geschmack etwas zu abgedreht.

Parker beginnt zu zweifeln, was Traum und Realität ist. Und natürlich barg das auch eine gewisse Spannung für mich als Leser. Denn auch ich kam immer mal wieder ins Zweifeln, was von den Geschehnissen wohl der Realität angehört und was nur in Parkers Kopf stattfindet. Leider fing mich dieses hin und her irgendwann an zu nerven. Die Handlung trat auf der Stelle, Parker kam keinen Schritt vorwärts mit seinen Nachforschungen.

Eine zeitlang musste ich das Buch recht häufig weg legen, dann ich von Parker regelrecht genervt war. Seine Zweifel an sich selbst und sein unbändiger Drang Mia zu sehen, machten die Geschichte irgendwann ziemlich anstrengend für mich, weswegen ich gar nicht mehr richtig am Geschehen dran bleiben konnte.

Die Personen selbst sind der Autorin alle recht gut gelungen, jedoch muss ich zugeben, dass ich zu keinem so recht einen Bindung aufbauen konnte. Sie blieben alle etwas unnahbar und fremd für mich und so fehlte mir auch die emotionale Beziehung zu den Charakteren, die mir immer sehr viel bedeutet.

Ich muss jedoch zugeben, dass ich nach dem schleppenden Mittelteil, den Showdown ziemlich gut fand. Dieser hat mich wirklich positiv überrascht. Die Autorin baut hier eine Wendung ein, mit der ich zu diesem Zeitpunkt so gar nicht gerechnet hatte. Und so flogen die Seiten plötzlich doch recht schnell dahin.

Auch die Action kommt bei diesen letzten Szenen nicht zu kurz. Zudem werden endlich einige offene Fragen geklärt, die mich schon die ganze Geschichte über so sehr beschäftigt haben. Leider wird auch hier nicht alles aufgeklärt. Ich weiß nicht, ob es einen zweiten Teil geben soll, aber für mich bleiben einige ziemlich wichtige Dinge ungeklärt, was mich leider auch wieder gestört hat. Ich habe nicht unbedingt etwas gegen offene Enden, aber manche Dinge sollten, gerade in so einer mysteriösen Geschichte, wirklich geklärt werden.

Fazit:
Leider hatte ich mir von der Geschichte viel mehr erhofft, als ich letztendlich bekam. Einem guten Beginn, folgt ein sehr langer schleppender Mittelteil, der mich nicht richtig überzeugen konnte. Der spannende Showdown am Ende kann das dann leider auch nicht mehr retten, da für mich zu viele Fragen ungeklärt bleiben.