Rezension

Super Story, mir fehlte aber die Nähe

Der Schwarze Thron - Die Schwestern - Kendare Blake

Der Schwarze Thron - Die Schwestern
von Kendare Blake

Bewertet mit 3 Sternen

Auf der Insel Fennbirn hat der Kampf der Königinnen begonnen. Vor Jahren als Drillinge geboren, wurden die drei Königinnen Arsinoe, Mirabella und Katharine im Kindesalter getrennt, um ihre magischen Fähigkeiten zu verbessern und auf diesen Tag vorbereitet zu werden. Denn nur eine von ihnen kann die Königin der Insel werden und über alle anderen herrschen. Doch die Thronfolge geht nicht über das Alter oder die Fähigkeiten: Den Thron besteigt die Schwester, die sich zuerst ihrer beiden anderen Schwestern entledigt und diese getötet hat...

 

Egal wohin man sieht, dieses Buch bekommt eine gute Kritik nach der anderen und nach diesem Klappentext hätte es für mich eigentlich perfekt werden müssen. Eigentlich..

 

Die Idee hinter diesem Buch finde ich einfach grandios. Dass sich drei Schwestern bis auf den Tod bekriegen sollen, obwohl sie sich einst so nah waren, ist super spannend. Auch die verschiedenen magischen Fähigkeiten mochte ich sehr, da diese wirklich kreativ und mal etwas anderes sind. Mirabella, eine Elementwandlerin, wird vom Volk als stärkste Kandidatin gehandelt, da sie durch ihre Fähigkeit die Elemente zu befehligen sehr stark ist. Katharine, die Giftmischerin, kann innerhalb von Sekunden die tödlichsten und qualvollsten Gifte zusammenbrauen, nur mit dem Essen von giftigen Gerichten hapert es bei ihr noch. Und schließlich Arsinoe, die eigentlich eine Naturbegabte ist, aber noch keine Anzeichen dafür zeigt. Verzweifelnd auf ihre Kräfte warten hat sie schon jede Hoffnung aufgegeben, lebend aus diesem Duell der Königinnen hervor zu gehen.

 

Diese ganzen Ideen, die unterschiedlichen Charaktere der Königinnen, die Randfiguren, die Magie - das hat mir alles super gut gefallen. Dennoch war die Geschichte leider nicht perfekt für mich, was vor allem an der Distanz liegt, die ich trotz all dieser positiven Aspekte zum Inhalt hatte.

Gerade zu Beginn habe ich sehr lange gebraucht, bis ich den Einstieg gefunden hatte und konnte dann recht schlecht mit den einzelnen Figuren mitfiebern, sondern blieb beim Lesen ungewollt auf Distanz.  Auch gab es für mich einige Längen, die besonders anfangs die Handlung unnötig hinzogen und in denen nur wenig passierte - erst mit der Zeit wurde es spannender und am Ende sogar wahnsinnig gut; insgesamt hätte mir die Story aber noch etwas aufregender, gefährlicher und actionhaltiger sein können.

 

Dass ich so auf Distanz blieb, liegt für mich vor allem am Schreibstil, der an sich zwar gut ist, aber manchmal etwas nüchtern. Hinzu kommt, dass das Buch im Präsens geschrieben ist, was im Englischen vielleicht gut funktioniert, im Deutschen für mich aber diese leichte Distanz nur noch unterstütze, sodass ich mich besonders anfangs nur schlecht in die Charaktere hineinversetzen konnte.

 

Das klingt jetzt nach viel Kritik, ist es aber eigentlich gar nicht, denn es gab wirklich einiges, was mir sehr gut gefallen hat, allen voran die tolle Idee und die drei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Dabei hätte ich  mir einfach noch mehr Emotionen, mehr Spannung, mehr Action gewünscht. Etwas mehr "ganz großes Kino", wenn ihr versteht, was ich meine.

 

Dieses "große Kino"  gab es dann auch noch am Ende des Buches, und ich war so gefesselt, dass ich am liebsten direkt weitergelesen hätte, denn spätestens da hatte die Autorin es geschafft, mich doch noch zu packen. Nun bin ich schon wahnsinnig gespannt, wie es im nächsten Band weitergehen wird und hoffe, dass diese Spannung vom Ende dort wiederzufinden sein wird.