Rezension

Survived!

Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt - Alex Morel

Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt
von Alex Morel

Inhalt:
Jane Solis hat mit ihren gerade mal 16 Jahren schon eine Menge mitgemacht. 11 Jahre lang lebten sie und ihre Mum in dem Glauben, eine glückliche Familie zu sein, bis sich ihr Dad am Weihnachtsmorgen eine Kugel in den Kopf schoss. Warum er Selbstmord begangen hatte, weiß keiner. Doch er entstammt einer Familie, in der das nicht unüblich ist. Erst sein Großvater, dann seine Mutter und schließlich er selbst. Nun ist seine Tochter an der Reihe, die wegen ihres Selbstmordversuches seit einem Jahr im „Life House“ ist, einer psychiatrischen Klinik. Doch sie macht gute Fortschritte und verdient es sich sogar, über Weihnachten nach Hause fliegen zu dürfen – was keiner ahnt: Jane plant bereits seit einem halben Jahr, sich während dieses Fluges umzubringen. Allerdings stürzt das Flugzeug ab und sie und ihr Sitznachbar Paul überleben als einzige. Nun gilt es, mitten auf einem Berg bei Minusgraden zu überleben und Jane stellt schon bald fest, dass ihr Lebenswille stärker ist, als ihr Todeswunsch.

Fazit:
„Survive – Wenn der Schnee mein Herz berührt“ ist der Debütroman von Alex Morel.
Ich möchte gar nicht lange um den heißen Brei herum reden – dies ist definitiv eines der schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe.
Der Plot… welcher Plot? Jane will sich umbringen, das Flugzeug stürzt ab, sie und Paul überleben und dann frieren sie, schmelzen Schnee, frieren, laufen, schlafen, schmelzen Schnee, frieren, laufen weiter, frieren, klettern, hopsen, schlafen, und – sie frieren! Die Dialoge wiederholen sich immer wieder und handeln von sinnlosen Dingen wie „wer geht als erstes pinkeln“ oder wie toll Jane doch ist und dass sie alles total super macht. Auf Seite 11 behauptet Jane, sie wolle im Flugzeug Kryptonit schlucken – tatsächlich hat sie dann aber eine bunte Mischung aus rezeptfreien Medikamenten zusammengestellt. Der Ski- und Surflehrer Paul entpuppt sich als Profi-Bergsteiger, der mit Holzstäbchen Steilwände hinauf klettern kann. Und das auch noch samt Gepäck! Auch mit einem gebrochenen Arm und einer gebrochen Hand ist dies absolut kein Problem – wer braucht schon zwei Hände beim Klettern? Dies und diverse andere Ungereimtheiten machen dieses Buch eher zu einem Witz, als zu einem hochdramatischen Überlebensroman, als der er scheinbar angedacht ist. Jane ist ein sehr depressives Mädchen, zeigt dies Paul gegenüber jedoch nicht. Innerlich hingegen führt sie ständig Selbstgespräche oder lauscht den Monologen ihres Psychodoktors. Ständig ist sie nur am Weinen, doch das liegt an ihren überkochenden Emotionen, die die Erinnerungen der Vergangenheit in ihr aufwühlen, und nicht an der Tatsache, dass sie mitten auf einem Berg in einer Toilettenkabine aufgewacht ist, um sich herum lauter Leichen, Blut und Trümmer.
Alle, die es nicht zerstückelt hat, sind bereits erfroren, aber Paul hängt putzmunter und unverletzt in einer Baumkrone samt seinem Sitz fest. Und dies, obwohl er nicht gerade warm angezogen ist…
Normalerweise versuche ich, bei Büchern, die mir nicht gefallen haben, wenigstens ein paar positive Punkte hervor zu heben. Bei „Survive – Wenn der Schnee mein Herz berührt“ ist dies allerdings nicht möglich. 253 Seiten, die sich zwar recht schnell lesen lassen, aber trotzdem überhaupt nicht überzeugen konnten.
Nur das Cover ist wirklich wunderschön und hat mich zum Kauf dieses Buches veranlasst.
Insgesamt ist dieses Buch eine herbe Enttäuschung voller Logik-Fehler, flach gestalteter Protagonisten, die psychisch noch in der Vergangenheit feststecken und einem sehr flachen Plot, der mich absolut nicht berührt hat. Schade!