Rezension

Synthetische Protagonisten - intelligenter Plot - Manipulationskunst

Gone Girl - Das perfekte Opfer - Gillian Flynn

Gone Girl - Das perfekte Opfer
von Gillian Flynn

Bewertet mit 5 Sternen

Von Anfang an kann ich dieses Paar nicht ausstehen, ihn nicht, sie nicht. Nichts auf den ersten über hundert Seiten mag ich, weder das Leben des Paars in New York, ihr Kennenlernen, ihre Verwandtschaft hüben wie drüben – der Umzug nach Missouri.

Nick, der Protagonist, also der Ehemann, ist einfach ein echtes Asshole (auf englisch klingt es nicht sooo schlimm). Tatsächlich habe ich meine Ansicht bis zur letzten Seite beibehalten und werde ihn nicht vermissen. Amy, die Ehefrau, hat es für alle Zeiten mit mir versch ... also verdorben als ich lese, sie hätte ihrer Katze die Krallen entfernen lassen. Das ist so, als ob Sie ihrem Kind die Hände amputieren! Insofern haben beide Protagonisten im Verlauf der Story bekommen, was sie verdienten!

Bleibt die Autorin: Ihr muss ich ein Kompliment machen für die Entwicklung und Ausführung dieses intelligenten Plots, in dem „auf Teufel komm raus“ manipuliert wird. Ich habe eine Schwäche für intelligente Plots. Und habe ich mich mit dem ersten Teil des Buches schwer getan, weil er dem "Blödmann Nick" eine breite Platform bot, so wurde es im zweiten Teil leicht und spannend zu lesen. Ein dickes Kompliment also an die Autorin, die mich nicht nur bei der Stange hielt, sondern mir letztlich auch eine Art „Genugtuung“ bot.

Es ist jedoch keine Studie einer realen Ehe. Ganz und gar nicht, egal, was andere Rezensenten dazu schreiben. So sind Menschen normalerweise nicht. Amy und Nick sind nicht nur besonders unsympathische Exemplare eines Paars, sondern glücklicherweise auch synthetisch.

Fazit: Intelligenter Krimi, der die Geduld des Lesers auf die Probe stellt – und belohnt.