Rezension

Szenen dreier Ehen

Mister Peanut - Adam Ross

Mister Peanut
von Adam Ross

Bewertet mit 4 Sternen

Gebundene Ausgabe: 492 Seiten

Verlag: Piper (24. Februar 2011)

ISBN-13: 978-3492052924

Originaltitel: Mr. Peanut

Preis: als HC vergriffen

auch als E-Book und als Taschenbuch erhältlich

 

Szenen dreier Ehen

 

Inhalt:

David liebt seine Frau Alice irgendwie, und doch träumt er immer wieder ihren (gewaltsamen) Tod. Er schreibt sogar ein Buch darüber. Als Alice dann wirklich stirbt, steht David natürlich unter Verdacht. Aber auch die ermittelnden Detectives Sheppard und Hastroll können ein Lied von den Tücken der Ehe singen.

 

Meine Meinung:

Sehr geschickt verwebt Adam Ross drei Handlungsstränge in seinem Debütroman. Darin seziert er drei Ehen, die von David und Alice Pepin, Sam und Marilyn Sheppard sowie Ward und Hannah Hastroll. Er nimmt damit auch Bezug auf den wahren Fall des Samuel Sheppard, der 1954 wegen Mordes an seiner Frau verurteilt wurde, später aber freigesprochen wurde. 

 

Alle drei Ehen drehen sich im Kreis und treten auf der Stelle. Hier wird immer wieder passend M.C. Escher eingestreut, dessen verwirrende Bilder denen dieser Ehen gleichen. Bezeichnend auch, dass eine tragende Figur sich Möbius nennt. Akribisch beleuchtet Ross das Liebesleben der drei Paare, das immer wieder in Hass umzuschlagen droht. Er zeigt die Gleichgültigkeit, den Egoismus, die Verzweiflung der einzelnen Protagonisten. Er zeigt, dass sie nicht miteinander, aber auch nicht ohne den Partner leben können und wollen. 

 

Abgesehen von einigen Längen, wo die Beschreibungen meiner Meinung nach zu sehr ausufern, konnte mich die Erzählung von Anfang bis Ende fesseln. Es fiel mir leicht, mich in die Charaktere hineinzuversetzen, auch wenn keiner von ihnen richtig sympathisch ist. 

 

Fazit:

Ein Roman, der trotz aller Absurdität der Wirklichkeit ähnelt und sicher noch lange nachhallt.

 

★★★★☆