Rezension

Tabuthema Suizied

Zehn Gründe, die todsicher fürs Leben sprechen - Albert Borris

Zehn Gründe, die todsicher fürs Leben sprechen
von Albert Borris

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch lag jetzt etwas länger als ein Jahr bei mir auf dem SuB, jetzt dachte ich, es wird zeit es zu lesen. Schliesslich mag ich Bücher mit schwierigen und speziellen Themen und so musste ich auch dieses Buch haben.

Der Deutsche Titel find ich gut, auch wenn der Originale etwas besser passt (Crash into me). Der Deutsche spielt auf die Listen an die von den vier jugendlichen immer wieder erstellt werden. Also ist er wirklich ok, auch wenn diese nicht wirklich viel mit dem Leben zu tun haben...Aber das Cover finde ich wiederum Hammer. Man sieht vom Grab hinauf in den Himmel. In die Freiheit, in die Leichtigkeit, während man im schwarzen Loch liegt. Treffender könnte man es wohl kaum darstellen... 

Der Schreibstil von Albert Borris finde ich oky, er liest sich leicht und flüssig. Dennoch fand ich es manchmal fast langweilig. Irgendwie hatte ich das Gefühl es wiederhole sich oft. Die Geschichte ist aus der Sicht von Owen in der Ich-Form geschrieben, was dem ganzen etwas tiefe gibt. Man sich schnell in ihn hineinfühlen kann und auch den anderen etwas näher ist, aber dennoch fand ich es etwas distanziert.

Das Thema der Geschichte finde ich gut und wichtig. Selbstmord unter Kindern und Jugendlich wird noch viel zu wenig thematisiert. Und darum war ich wirklich neugierig wie der Autor dieses umsetzt. Die Idee mit dem Suiziedpakt fand ich spannend. Doch die Umsetzung hat für mich nicht ganz so geklappt. Warum könnt ihr gleich nach lesen...

Zu den 4 Protagonisten kann man sicher sagen, jeder hat seine Gründe. Es wäre falsch zu urteilen ob es wirklich "richtige" Gründe sind oder welcher nun begründeter ist. Angefangen hat alles in deinem Chat wo sich die 4 irgendwann treffen, sie unterhalten sich, erzählen von ihren Versuchen sich um zu bringen, schmieden Pläne und dann kommt der Tag an dem sie sich im realen Leben treffen uns eben diese letzte Reise antreten. 

Während dieser Reise lernen sie sich untereinander noch mehr kennen doch bleiben für mich viel Fragen offen, denn der Austausch war für mich etwas zu oberflächlich. Bei Owen und Jin-Ae versteht man schnell um was es geht und warum sie sich entschieden haben nicht mehr hier zu sein, doch bei Frank und Audrey weniger. Mit der zeit bekommt man eine Ahnung aber ich finde für das gewählte Thema hätte sich der Autor etwas mehr mit den einzelnen Charakteren auseinandersetzen müssen, mehr auch die Tiefen und das vergangene konzentrieren sollen als auf die Reise an sich.

Was ich auch schon erwähnt habe ist das es oft etwas langweilig wird, und zwar weil die Spannung fehlte und sich das ganze immer etwas widerholt hat. Aber es kommt sicher auch davon das die Personen für mich zu wenig Tiefe, zweidimensional wirkten. Das find ich schade denn man hätte aus der Geschichte jeder Person wirklich viel machen können. Die waren aber leider nur am Rande angeschnitten. Versteht mich nicht falsch, es geht nicht um die Sensationspannung wie in den Billigzeitungen, sondern um emotionale. Die Fehlte fast gänzlich. Und das ist bei einem solchen Thema schon etwas komisch.

Da hilft auch der Rückblick nichts, in denen sie sich im Chat unterhalten. Es lockert zwar etwas auf, verrät einwenig etwas über die Protagonisten aber mehr auch nicht. Eigentlich sollte das Buch, so wie es aufgebaut ist eine Suche nach dem Leben sein, Gründe die dafür sprechen Lebendig zu sein. Doch das kommt hier leider ebenso kaum zum tragen.

 

Mein Fazit

Interessantes Thema, welches leider nicht so gut umgesetzt wurde und daher etwas langweilig erscheint