Rezension

Tanz der Toten

Tanz der Toten - Richard Montanari

Tanz der Toten
von Richard Montanari

Puppen haben irgendwie etwas an sich, das sie zum perfekten Thema für Thriller und Horrorliteratur macht. Auch in Tanz der Toten findet das Puppenthema schaurige Verwendung. Der Mörder bittet in einer formellen Einladung um einen Thé Dansant - einem Tanztee, welcher an die Teepartys erinnert, die viele Kinder mit ihren Puppen spielen - und hinterlässt neben den in Szene gesetzten Leichen auch stets ein weiteres Andenken am Tatort: eine Puppe, die wie das vorherige Opfer aussieht. Zwischen jeder Party bleiben den Ermittlern nur sieben Tage, bis die nächte Einladung verschickt wird...

Erst im Nachhinein habe ich erfahren, dass Tanz der Toten wohl schon der achte Band um das Ermittlerduo ist. Im Verlauf der Geschichte hatte ich aber nicht das Gefühl, dass mir Hintergrundinformationen fehlen, man kann das Buch also problemlos ohne Vorwissen lesen. Allerdings finde ich die Bezeichnung "Thriller" etwas unpassend, dafür hat die Geschichte viel zu viele Längen. "Kriminalroman" wäre passender gewesen und hätte gar nicht erst die falschen Erwartungen geweckt. Für einen Thriller fand ich Tanz der Toten nämlich ziemlich zäh und ich habe extrem lange gebraucht. Über zwei Wochen für ein Buch, bei dessen Seitenzahl ich normalerweise maximal drei Tage benötige.

Die Ermittler Jessica Belzano und Kevin Byrne sind sympathisch, bleiben aber recht blass. Jetzt, eine Woche nach Beenden des Buches, kann ich mich schon nicht mehr an sie erinnern. Ich weiß nur noch, dass Byrne ein besonderes Gespür hat und sogar das Haus einer verurteilten Mörderin kauft, um in dem aktuellen Fall weiterzukommen.

Als Krimi ist Tanz der Toten wirklich nicht schlecht gemacht. Zwei Fälle, die irgendwie miteinander verbunden scheinen, eine Menge Leichen, ein perfider Killer... Das Potenzial ist da. Leider entpuppt sich der vermeintliche Thriller aber als furchtbar langatmig und konnte mich einfach nicht packen. Ich habe mich bis zum Schluss durchgebissen, aber Spaß gemacht hat es trotz der tollen Prämisse nicht. Schade.

(c) Books and Biscuit