Rezension

Tatort ohne Spuren

Eine saubere Angelegenheit - Brigitte Pons

Eine saubere Angelegenheit
von Brigitte Pons

Bewertet mit 5 Sternen

Raymond Jarr, Bodyguard eines Politikers, wurde die Kehle durchgeschnitten. Doch es gibt überhaupt kein Blut. Kein Wunder, dass die Ermittler verwundert sind.

Der verschlafene Torge Hansen und sein Kollege Roland Brunner, Rollo genannt, haben es nicht einfach mit den Ermittlungen in diesem Fall, denn es finden sich einfach keine Spuren am Tatort. Im Umfeld des Politikers hält man sich sehr bedeckt. Lediglich das private Umfeld von Raymond gibt etwas her. Die Leitung in diesem Fall übernimmt Torge Hansen, für den Diplomatie ein Fremdwort ist und dabei ist nun wirklich vorsichtiges Agieren gefragt. Zunächst deutet alles auf ein Eifersuchtsmotiv hin, denn der Tote hatte eine Menge Frauengeschichten. Aber ist seine Geliebte Dorothee wirklich die Täterin? Dann gibt es ein weiteres Opfer, bei dem alles auf Selbstmord hindeutet. Aber auch hier gibt es keine verwertbaren Spuren, nur einen Abschiedsbrief mit einem Mordgeständnis.

Torge Hansen hat aber große Zweifel, das geht ihm alles zu glatt.

Es gibt eine ganze Reihe Verdächtiger in diesem Fall. Da ist auch schon mal ein “Undercover”-Einsatz in einer Bar gefragt. Doch statt Klärung gibt es Verwicklungen.

Die Geschichte ist sehr forsch erzählt, die Sprache lebendig und ausdrucksvoll. Die Charaktere sind anschaulich beschrieben, so dass ich sie mir gut vorstellen kann.

Torge ist ein Typ mit Ecken und Kanten und sagt, was er zu sagen hat ohne Rücksicht auf sein Gegenüber. Ihm täte eine Schüppe Schlaf und Koffein-Entzug vielleicht ganz gut und – auch ein wenig Distanz zu Frauen. Dagegen ist sein Partner eher ein ruhiger Typ, der immer ein Auge auf Torge hat. Die beiden ergänzen sich gut. Dorothee ist ein wenig naiv und nicht unsympathisch, aber sie redet manchmal recht unbedacht.

Wer ist der Mörder? Einige Personen verschwanden recht schnell von der Liste der Verdächtigen, aber erst zum Ende wurde klar, wer den Mord begangen hat, und damit war die Geschichte durchgängig spannend und setzte zum Schluss noch eins drauf. Dabei gab es durchaus auch witzige Momente.

Das Cover ist passend für solch eine saubere Angelegenheit, bei der die Spusi nirgends Spuren entdecken kann.

Dieser spannende und unterhaltsame Krimi hat mich gepackt.