Rezension

Tausche City gegen Naturidyll

Ein Weihnachtsmärchen in Kanada - Lara Hill

Ein Weihnachtsmärchen in Kanada
von Lara Hill

Inhalt:

Julia tauscht ihr Hamburger Großstadtleben, inklusive reichem beinahe Verlobten, gegen die Kanadische Wildnis und hofft dort neben neuen Erfahrungen als Austauschlehrerin vor allem Ruhe zu finden. Den ebenso attraktiven, wie grummeligen Josh hingegen und die Gefühle, die er in ihr auslöst, hatte sie eigentlich nicht beabsichtigt zu finden.

Figuren/Schreibstil:

Die Figuren wirken zunächst ein wenig stereotyp. Vor allem Lars, Julias reicher, verwöhnter und reichlich versnobter Freund, geht einem reichlich auf die Nerven. Doch besonders Julia, sie zunächst wie das typische Mäuschen wirkt kommt im Laufe der Geschichte vor allem durch ihre Tierliebe und Naturverbundenheit tatsächlich sehr authentisch daher. Leider wirkt auch Josh an vielen Stellen sehr nach Abziehbild des verbitterten, Selbsthass-pflegenden Eigenbrötler, hier wäre mehr gegangen.

Es wird hauptsächlich aus Sicht Julias erzählt, nur sehr selten einmal aus der Sicht von Josh. Dabei ist der Schreibstil grundsätzlich sehr flüssig. Die Naturbeschreibungen Kanadas lassen einen direkt eintauchen und man hat an der ein oder anderen Stelle tatsächlich das Gefühl gemeinsam mit Julia durch die verschneite Landschaft zu fahren. Die Dialoge hingegen wirken größtenteils unnatürlich gestelzt und machen den ansonsten guten Lesefluss oft kaputt.

Story:

Was soll man zu der Story groß sagen, es handelt sich um eine klassische Liebesgeschichte mit der ein oder anderen Wirrung. Die Handlung ist jedoch in weiten Teilen vorhersehbar, auch was die Wendungen betrifft. Zu Beginn lässt sich die Geschichte ausreichend Zeit die Figuren vorzustellen und in die Handlung einzufügen. Nur gegen Ende hin wirkt alles ein wenig überhastet, es scheint, als müsse das Happy End unbedingt jetzt und sofort sein und die zunächst so schönen Beschreibungen bleiben auf der Strecke.

Meine Meinung:

Bei dem Buch handelt es sich um eine schöne, leicht zu lesende Liebesgeschichte für zwischendurch. Man muss nicht viel nachdenken, kann sich einfach treiben lassen. Allzu viel Tiefgang sollte man nicht erwarten, das muss jedoch auch gar nicht sein. Es ist also für jeden, der einfach mal eine nette Lektüre zum abschalten braucht genau das Richtige.