Rezension

Teardrop - Schwacher Start in eine Reihe

Teardrop - Lauren Kate

Teardrop
von Lauren Kate

Bewertet mit 2 Sternen

*Buch/Schreibstil*

Teardrop ist der erste Teil der neuen Trilogie der Autorin Lauren Kate und handelt von Eureka, einem Mädchen, das nicht weinen darf. So hat es ihr die Mutter Diana zumindest gesagt und selbst als diese bei einem Anschlag auf Eurekas Leben stirbt, hält sich das nunmehr depressive Mädchen daran.

Depressionen hat mir der Schreibstil auch beinahe eingebracht. Diese von Selbstmitleid zerfließende Eureka, das seitenweise Geschwafel über irgendwelche unwichtigen Details, gepaart mit einigen Logikfehlern, haben doch sehr auf mein Gemüt geschlagen.  Dabei hat der Prolog so interessant  angefangen und um diesen Abschnitt auch mit etwas weiterem Positiven abzuschließen: Der Epilog hat mich dann doch wieder ein bisschen auf den nächsten Teil neugierig machen können.

 

*Story/Charaktere*

Eureka ist acht Jahre alt, als sie zum ersten Mal von ihrer Mutter Diana zu hören bekommt, dass sie nicht weinen darf. Daran hält sie sich auch all die Jahre. Selbst als sie mit 17 Jahren ihre Mutter verliert. Bei der Testamentseröffnung erhält Eureka ein Buch in einer fremden Sprache, einen Stein und das Medaillon, welches ihre Mutter immer getragen hat. Begleitend erhält sie einen Brief von ihrer Mutter, den sie zusammen mit den anderen Sachen kurz vor ihrem Tod in einem Bankschließfach eingelagert hat. Der Brief macht klar, dass Diana scheinbar mit einem frühen Tod gerechnet hat. Wer aber jetzt hofft, dieser Brief helfe Eureka auf die richtige Spur, der täuscht sich gewaltig. Eigentlich werden noch mehr Fragen aufgeworfen und da die Protagonisten das Rätsel um sich ja irgendwie lösen muss, findet Eureka ganz zufällig Hilfe bei der Hellseherin Madame B. Diese kann auch noch „irgendwie“ ganz zufällig die unbekannte Sprache übersetzen. Weiter möchte ich auch nicht groß auf die Story eingehen. Ob es nun an den Entführern, die anscheinend sogar das Bett des Opfers machen oder am Lassie-Syndrom („Wuff wuff“ – Waas? Timmy liegt verletzt unten am Fluss bei der alten Eiche und hat sich ein Bein gebrochen?) in Verbindung mit einem Vogel liegt, wirklich überzeugen konnte mich die Story nicht.

Das gilt leider auch für die Charaktere. Die Story ist hauptsächlich aus Eurekas Sicht geschrieben, aber selbst sie bleibt ungewöhnlich blass. Ihre Gedanken drehen sich immer wieder darum, wie gemein doch alle zu ihr sind und wie toll Ander aussieht. Dieser taucht indes als der männliche Protagonist viel zu wenig auf. Das hat bei mir nicht Neugier, sondern eher Frustration hervorgerufen. Eigentlich würde ich mich freuen, dass die Liebesgeschichte in diesem Buch nicht die Hauptrolle spielt, aber sogar das hat hier einen sehr faden Beigeschmack. Wenn man darüber nachdenkt, dass Eureka Ander vielleicht 4- oder 5-mal kurz sieht, verliebt sie sich erschreckend schnell.

Selbst das Klischee „Dreiecksbeziehung“ wird von der Autorin nur kurz angeschnitten und ist eigentlich total überflüssig. Dies könnte man leider von einigen Nebenfiguren sagen, sei es nun die beste Freundin, die eigentlich nur auf Männerfang ist, oder die Ex-Freundin, die plötzlich nur noch fies zu der armen Eureka ist. Unterstütz wird die Geschichte von beiden nicht. Aber auch diesen Abschnitt möchte ich mit etwas Positivem abschließen. Auch wenn Madame B. als Figur sehr klischeebehaftet ist, hat sie die Geschichte zwischendurch deutlich gerettet.

 

*Fazit*

Teardrop hätte alles, was ein guter Jugendroman braucht, haben können, ertrinkt aber in Details, blassen Charakteren und Logikfehlern. Selten waren mir Protagonisten und Nebenfiguren so egal und allein Madame B konnte mich aus diesem Wellental, genannt Buchmitte, retten. Durch das letzte Fünftel hatte die Story endlich annähernd das Potential, das es von Anfang an hätte gebrauchen können. 2 Punkte (jeweils für die Idee und Pro- bzw. Epilog) sind das höchste was ich mir abringen kann.

Abschließend muss ich allerdings noch sagen, dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen habe. Viele Kritikpunkte wären mir vermutlich beim einfachen Lesen nicht so verstärkt aufgefallen.