Rezension

Technik-Dystopie mit Bezug zur Gegenwart

Mind Games - Teri Terry

Mind Games
von Teri Terry

Zum Inhalt:

Mind Games spielt in der Zukunft; In einer Welt, in der beinahe nichts mehr im realen Leben passiert. Kinder spielen nur noch online, die Jugendlichen treffen sich zu Partys in "Realtime" und selbst das Parlament tagt digital. Das ganze passiert allerdings nicht über eine Webcam und einen normalen Computerbildschirm... Beinahe die gesamte Menschheit besitzt Implantate, die es ihnen ermöglichen tatsächlich in die virtuelle Welt zu treten. 

Die Ausnahme ist Luna, eine "Verweigerin", sie hat kein Exemplar und möchte auch keins, besonders da ihre Mutter in einem Online Spiel gestorben ist. Trotzdem wird sie von PareCo, dem Implantate-Herrsteller zu gewissen Tests eingeladen, die dazu führen können, als Programmierer zu arbeiten. 

Meine Meinung:

Ich habe das Buch gelesen, weil ich von Teri Terrys "Gelöscht"-Trilogie begeistert war. Ich hatte also relativ hohe Erwartungen an das Buch. 

Der Anfang ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Es wird ein Schultag von Luna gezeigt und man kommt sozusagen direkt in Berührung mit dieser technologischen Welt. Auch ihre Familiensituation wird zu Anfang beschrieben. Besonders erschreckend war für mich der Vater, der teilweise wochenlang eingeloggt bleibt und nur über ein Lebenserhaltungssystem ernährt bzw versorgt wird.

Weil ich nichts verraten möchte, sage ich jetzt zum Inhalt mal nichts mehr. 

Ich muss aber leider sagen, dass das Buch mir zum Ende hin leider weniger gefallen hat... 

Trotzdem halte ich es für ein gelungenes Buch, auch wenn es leider nicht and "Gelöscht" heranreicht. Für besonders gut halte ich auch den Bezug zur Gegenwart, der ja schon irgendwie besteht, da ja auch unser Leben immer mehr digitalisiert wird. Ob sich die Jugendlichen über WhatsApp schreiben, oder sich in Realtime treffen, da ist der Unterschied schon nicht mehr so groß. Auch wir sind ja sozusagen dauerhaft eingeloggt, auch wenn wir kein Implantat im Kopf haben. 

Lunas Vater kam mir fast vor wie eine wandelnde Karikatur der jetzigen "Smartphone-Generation" und hat mich auch sehr an "Smombie" (Smartphone-Zombie), das Jugendwort des Jahres 2015 erinnert.

Gut gefallen hat mir aber auch das kleine Detail, dass Teri Terry mit ihrer "Gelöscht"-Welt spielt. So hat sie diese von ihr erschaffene Welt in "Mind Games" noch einmal aufgegriffen, auch wenn die beiden Geschichten nicht zusammenhängen. Die Jugendlichen spielen hier ein Computerspiel, in denen eine Gruppe aus "Lordern" und die andere aus "Slatern" besteht; das Spiel spielt also in der "Gelöscht"-Welt.

 

Abschließend kann man sagen, dass das Buch sehr interessant zu lesen ist, besonders weil es diesen bereits erwähnten Bezug zur Gegenwart hat. Wenn man Gelöscht mochte, wird einem das hier auch gefallen. Der Anfang ist auch wieder klasse, vom Ende ist man evtl etwas enttäuscht (ich war es zumindest) aber das sollte einen nicht davon abhalten das Buch zu lesen, da es trotzdem klasse ist und mir alles in allem gut gefallen hat.