Rezension

Teil 1

Mana Loa (1) - Astrid Rose

Mana Loa (1)
von Astrid Rose

Bewertet mit 3.5 Sternen

INHALT:

Die 26jährige Nina Lorenz ist so viel mehr als beim ersten Blick auf die junge Frau zu erkennen ist: In der Vergangenheit unsäglich verletzt hat sie eine schützende Wand um sich errichtet, doch es scheint an der Zeit für diese zu zerbrechen, denn Nina ist mit einer Gabe geboren. Während eines Einkaufsbummels bemerkt sie zum wiederholten Mal in ihrem Leben, dass eben diese erwacht und bei Kontakt zu einem bestimmten Menschen Visionen in ihr auslöst in denen ihr ein Auftrag erteilt wird – um Leben zu verändern, zu retten oder zu schützen. Unter diesen Umständen trifft, die in Bezug auf Männer sehr zurückhaltende, Nina auf den attraktiven, wohlhabenden Ben. Als sich die Zeichen dafür häufen, dass Ben derjenige ist dessen Leben und das seiner Familie sie in die richtigen Bahnen lenken soll beginnt auch für Nina eine neue Phase in ihrem Leben: Kann sie die Vergangenheit ruhen lassen und lässt die Vergangenheit sie überhaupt zur Ruhe kommen? Welche Geheimnisse erwarten sie in Bens und ihrer eigenen Vergangenheit? Und kann sie ihre Aufgabe dieses Mal erfüllen und was wird sie dabei verlieren oder gewinnen? Auf ihrer Reise zu sich selbst, zur Erfüllung ihrer Aufgabe und natürlich in Bens Heimat Hawaii begibt sich Nina zugleich auf den Weg in ihre Zukunft und es stellt sich die Frage: Welcher Mann gehört dort an ihre Seite?

 

EIGENE MEINUNG:

Schon in der gemeinsamen Leserunde haben wir festgestellt, dass eine Rezension zu „Mana Loa – Familienbande“ uns unheimlich schwer fallen wird, weil es weder einfach einzuordnen, noch die umfangreiche Geschichte einfach zu beschreiben ist. Bereits in der Beschreibung des Genres kommen einem verschiedenste Themen in den Sinn: Spannung, Romantik, Thrill, Erotik, Mystik, Magie, hawaiianische Legenden, Familiensaga und sogar Mord.

Die Geschichte an sich hatte für mich gefühlt sehr viele Seiten und wahnsinnig viel Inhalt mit ebenso vielen Wendungen. Der Plot ist extrem verzweigt, und vieles löst sich erst nach und nach auf, was uns das Ganze zusammen mit Nina entdecken lässt und die Erzählung spannend gestaltet. Allerdings tauchen dazwischen immer wieder neue Probleme auf – teils war für mich einfach keine Lösung, kein Ziel in Sicht und ich hatte das Gefühl zwischendrin kurz zur Ruhe kommen zu müssen. Manchmal hat sich etwas aufgelöst, nur um dann wieder von vorne zu beginnen. Die einzelnen Stränge der Geschichte greifen aber an sich schön ineinander, was es zum Teil aber auch schwierig macht die Übersicht zu behalten. In der Leserunde selbst kam das Thema auch auf die zeitliche Abfolge der Ereignisse.

Die Stammbäume der Familien haben mir persönlich sehr viel geholfen, da es durchaus einige Familienmitglieder sind die man im Auge behalten muss bzw. ihre, sich teils wandelnden, Verhältnisse zueinander.

Die Wendungen innerhalb der Geschichte waren für mich zum Teil wahnsinnig überraschend und gut gestaltet, teilweise konnte man etwas erahnen, worüber man sich aber auch freuen konnte. An anderen Stellen wiederum muss ich sagen war es mir persönlich fast etwas zu viel. Die Wirrungen innerhalb der Familie grenzten für mich teilweise schon ans Unglaubwürdige und teilweise gehen die Personen für mich nicht gerade schön miteinander um…

Grundsätzlich sprechen mir die Personen innerhalb der Geschichte oft zu wenig miteinander. Es wird etwas festgestellt, etwas klargestellt oder gestritten, aber für mich eher weniger etwas erklärt, zusammen erarbeitet oder zu ändern versucht. Die Personen reagieren teilweise für mich nicht nachvollziehbar und zum Teil hatte ich große Schwierigkeiten mit den Stimmungsschwankungen.

Nina wirkt für mich in vielen Fällen nicht wirklich erwachsen, zu unterwürfig und handelt mir oft zu wenig. Viele der eben angeführten Punkte konnte mir die Autorin innerhalb der Leserunde allerdings auch schlüssig begründen, so dass ich verstehen kann warum sie die Personen so geschaffen hat!

Mit Tom habe ich mich von Anfang an eher schwer getan…ich konnte leider nie Vertrauen zu ihm entwickeln und empfinde seinen Reichtum (der für die Geschichte auch durchaus Sinn macht) eher als unsympathisch. Andere Personen wiederum wie z. B. Daniel mag ich unheimlich gerne und sie haben die Erzählung für mich sehr bereichert. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass einige Personen wie Daniel oder Sophie mich einfach tiefer angesprochen haben als andere, obwohl sie nicht die Hauptrollen spielen.

Der Schreibstil an sich ist flüssig und gut zu lesen; die Hauptschauplätze sind Bremen und Hawaii. Für mich persönlich hätten mehr Szenen an landschaftlich ausführlicher beschriebenen Orten auf Hawaii stattfinden können. Die Handlung ist aus der Sicht von Nina in der Ich-Perspektive geschrieben. An einigen Stellen in der Leserunde hat auch die Autorin festgestellt, dass die Sicht von anderen Charakteren ebenfalls interessant gewesen wäre.

Einen großen Pluspunkt gibt es für mich für die Beschreibungen von Ninas Versionen! Diese haben mir durchgehend unheimlich gut gefallen, waren für mich bildgewaltig und mitreißend geschrieben!

Auch die Spannung die rund um das Unglück wegen dem Nina und Ben nach Hawaii reisen aufgebaut wurde hat die Geschichte für mich extrem bereichert. Hier ist es wirklich eine Gradwanderung: Einigen Leserundenteilnehmern waren es zu viele Genres und Handlungsstränge gemischt – ich denke das ist Geschmackssache.

Zu erwähnen wäre noch, dass im Buch einige ausführlichere Erotikszenen vorkommen und die Autorin selbst deshalb auch auf ein gewisses Alter oder eine Zustimmung der Eltern zu Beginn des Buches hinweist.

Mana Loa – Familienbande ist meiner Meinung nach als Einzelband lesbar und man kommt zu einem zufriedenstellenden Ende. Der Schluss macht mich jedoch auch sehr neugierig auf den bereits erschienenen Band zwei (Mana Loa – Seelenbande) – zwei weitere Bände sind in Planung.

 

FAZIT:

Eine Geschichte die die unterschiedlichsten Genres miteinander vereint, einen unheimlich verzweigten, umfangreichen Plot enthält und zum Miträtseln einlädt. Die Personen waren mir teils sehr nahe, teils weniger sympathisch und in ihren Handlungen manchmal schwierig nachzuvollziehen. Einige Wendungen waren für mich eher unrealistisch, die Beschreibungen von Ninas Visionen wiederum einfach nur traumhaft und ich bin gespannt wie die Autorin ihre Geschichte weiter spinnt.

(3,5 Sterne)