Rezension

Teils sehr spannend, teils aber auch ein wenig unrealistisch...

Palast der Finsternis - Stefan Bachmann

Palast der Finsternis
von Stefan Bachmann

Bewertet mit 4 Sternen

Teils sehr spannend, teils aber auch ein wenig unrealistisch...

Ein altes französisches Schloss, rätselhafte Kellerbauten und 5 junge Leute, die an ein großes Abenteuer glauben. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass Stefan Bachmann‘s Roman „Palast der Finsternis“ (Diogenes Verlag, 2017) mich inhaltlich fast ein wenig zerrissen hat. Auf der einen Seite ist das Buch stellenweise unglaublich spannend, weil der Autor es versteht, Dinge im Dunkeln zu belassen und die Neugier des Lesers anzufachen. Auf der anderen Seite wirkte die Geschichte teilweise aber auch arg unglaubwürdig und erinnerte mich immerzu an eine moderne Adaption und neue Episode von Enid Blyton‘s „Die fünf Freunde“. Ich war mir zunächst nicht einmal sicher, ob es sich um einen Jugendroman oder doch um eine „ernstzunehmende Geschichte“ für erwachsene Leser handeln würde. Daneben weist der Inhalt Elemente auf, die mich entfernt auch an Filme wie „Cube“ oder „Resident Evil“ erinnerten, die nicht immer ganz jugendfrei sind. So weit so gut. 

Die Protagonisten des Romans treffen willkürlich zu einer Art Abenteuer auf wissenschaftlicher Basis zusammen. Sie kennen sich nicht und können sich zu Anfang auch nicht besonders gut leiden. Doch die Entwicklungen erzwingen ein Umdenken. Denn eigentlich geht es schließlich um das nackte Überleben. Der Schreibstil war beim Lesen durchweg sehr eingängig. Ich fand, es gab stilistisch einige Merkmale, die das Buch wie eingangs erwähnt auch für Jugendliche kompatibel machen. So zum Beispiel die Konzipierung der Protagonisten. Alter und Art der Charakterisierung der Figuren lassen den Roman auch gut und gerne als herkömmliches Jugendbuch durchgehen – dann wohl mit einigem Nervenkitzel und vielleicht auch dem ein oder anderen morbiden „Schockmoment“. Stellenweise geht es nämlich dann doch etwas blutrünstiger zu, als zunächst erwartet. 

Vom Verlauf her ist das Buch denn auch ein wilder Mix aus Teilen verschiedenster Genres. Ich konnte trotzdem kaum aufhören weiterzulesen und war von den Verläufen dann doch in den Bann gezogen. Man wollte schließlich doch wissen, wie sich die Inhalte entwickeln und wie es letztlich ausgehen würde! Das Ende fand ich persönlich jedoch etwas „mager“. Aber das mag Geschmackssache sein.. Das Buch war insgesamt sehr spannend, wenn auch (wie bereits erwähnt) nicht immer allzu authentisch. Aber aufgrund des eingängigen Schreibstils und den teils doch recht überraschenden Entwicklungen kann man das Buch definitiv empfehlen. 4 Sterne.