Rezension

Teilweise für mich nicht nachvollziehbare Handlungsverläufe

Vor uns die Nacht
von Bettina Belitz

Inhalt:

Ronia wächst als behütete Pfarrerstochter in einer Kleinstadt auf, bleibt auch zum Studieren dort und zieht mit ihrem besten Freund Jonas , der jedoch in sie verliebt ist, nur ein paar Straßen von ihrem Elternhaus entfernt in eine WG. Ronia scheint in Bezug auf Männer vom Pech verfolgt, da sie keinen lange halten kann. Als sie schließlich an Heiligabend erneut sitzengelassen wird, bricht für sie eine Welt zusammen und sie versinkt in Selbstzweifeln. Als sie zur Ablenkung am Abend gemeinsam mit ihrem besten Freund und Polizist Jonas eine Bar besucht, sieht sie zum ersten Mal den geheimnisvollen „River“, um den allerlei Gerüchte kursieren. Vor allem Jonas redet ihr ein, dass es sich bei diesem Jungen um einen Kriminellen, Drogenabhängigen und Stricher handelt. Doch all dies kann Ronia nicht davon abhalten, sich zu ihm hingezogen zu fühlen und sie beginnt, es immer wieder auf „zufällige“ Treffen mit ihm anzulegen. Doch auf was hat Ronia sich da eingelassen?

 

Persönliche Meinung:

Bei „Vor uns die Nacht“ handelt es sich um das erste Buch, welches ich von Bettina Belitz lese, und ich war sehr gespannt, da ich schon viel Gutes von dieser Autorin gehört hatte!

Das Buch hat mich jedoch letztendlich aus verschiedenen Gründen etwas enttäuscht und auch ein wenig ratlos zurückgelassen, da ich die gesamte Handlung irgendwie schlecht einordnen konnte.

Zunächst hatte ich nach dem Klappentext eine ganz andere Vorstellung vom Handlungsverlauf, was aber ja nicht weiter schlimm ist – Überraschungen finde ich immer gut! Des Weiteren hatte ich jedoch Probleme, mich mit den Hauptcharakteren Jan, genannt „River, und Ronia, anzufreunden. Ronia wirkte auf mich sehr unreif und naiv, was sicherlich auch teilweise ihrer überbehüteten Erziehung im Pfarrhaus geschuldet ist. Dennoch fand ich es erschreckend, wie übermäßig sie sich in die Affäre mit River hineingesteigert hat und am Ende sowohl Studium und Familie als auch ihre Freunde total ignoriert hat. So etwas kann ich einfach nicht nachvollziehen, auch wenn man blind vor Liebe ist!

Jan fand ich von Beginn an recht unsympathisch,  aber das ist ja auch eher typisch bei so einem „Bad-Boy-Image“. Die mysteriöse Aura, die ihn umgibt, fand ich jedoch sehr spannend und vor allem die Erläuterungen dazu von Bettina Belitz (in der Leserunde) haben mich sehr überrascht und interessiert.

Die Gestaltung des Buches hat mir sehr gut gefallen, da die Kapitel nicht einfach nur durchnummeriert waren, sondern jeweils sehr schöne Überschriften trugen und diese auch noch verziert waren. Auch das Cover besticht meiner Meinung nach durch seine Schlichtheit und das mysteriöse Blau.

Auch die Sprache hat es mir angetan, da das Lesen durch diese sehr angenehm war – nicht zu verschachtelt, jedoch auch nicht zu simpel und schlicht!

 

Fazit:

Insgesamt muss ich sagen, dass mich „Vor uns die Nacht“ nach der letzten Seite etwas ratlos zurückgelassen hat, da ich die gesamte Handlung nicht so einsortieren konnte. Dies ist mir zuvor in der Form noch nie passiert… Einige Handlungsverläufe fand ich einfach komisch und konnte diese nicht so ganz nachvollziehen – vor allem Ronias besessenes Stalken von River. Dennoch fand ich die Grundidee der Handlung jedoch eigentlich sehr spannend, hätte mir allerdings eine andere Umsetzung gewünscht! Sprache und Aufmachung haben mir wiederum sehr gut gefallen! :)