Rezension

Tempogeladen und voller Action

Schattenrächer
von Michael Gerwien

Wolf Schneider ist immer noch auf der Flucht vor seinen Verfolgern und der Polizei, die ihn für einen Mörder hält. Schwer verletzt und ausgeraubt wacht er auf einer Müllhalde außerhalb Lissabons auf. Mit letzter Kraft schleppt er sich in die Stadt und kann gerade noch seine Halbschwester Eva erreichen, die sofort nach Portugal fliegt, um ihm zu helfen. Am Flughafen sticht ihm eine Schlagzeile ins Auge, bei der es um eine neue Laserwaffe geht. Wohl die, weswegen er fliehen musste. Und die atemlose Jagd geht weiter...

Auch der zweite Teil um Wolf Schneider konnte mich wieder überzeugen. Auch hier wird man vom Autor regelrecht durch die Geschichte gepeitscht. Auch hier bleibt kaum Zeit zum Atem holen, so spannungsreich und voller Action ist dieses Buch. Die kurzen und manchmal extrem knappen Kapitel und die perfekte Verknüpfung der beiden Erzählstränge, einer aus Wolf Schneiders Sicht, der andere aus der Sichtweise des "Bösen", halten die Spannung auf einem so hohen Level, dass man nur noch einen Wunsch hat: das Buch möglichst schnell zu Ende zu lesen, damit man aus diesem Alptraum wieder erwacht. Die Protagonisten kannte ich schon aus Band Eins und sie waren mir schnell wieder vertraut. Sie wirken real und lebendig, fast wie alte Bekannte. Vom ersten Teil schon vorgewarnt, bin ich dieses Mal mit ganz anderen Erwartungen an das Buch herangetreten und Michael Gerwien hat mich nicht enttäuscht. Er bleibt seinem tempogeladenen Schreibstil treu und knüpft nahtlos an die Vorgeschichte an. Auch in diesem Buch gibt es wieder viele lose Enden, die verbunden werden müssen und es tauchen ständig neue Puzzlestücke auf. Gekonnt verbindet der Schriftsteller sie zu einem Strang und auch die meisten dieser Stücke finden am Ende ihren Platz, aber wieder  werden nicht alle Fragen gelöst. Der gemeine Cliffhanger am Schluss macht das Warten auf Band Drei jetzt schon unerträglich. Wenn das die Absicht des Autors war, ist sie ihm sehr gut gelungen.