Rezension

Tessa und Hardin sind wieder da und es erwartet uns wieder ein wahres Gefühlchaos.

After truth
von Anna Todd

Bewertet mit 4 Sternen

Tessa und Hardin sind zurück und es geht weiter…
Nachdem Teil eins mit einem gewaltigen Cliffhanger endete, war ich sehr gespannt auf Teil zwei und was mich da wohl erwarten würde.
Von Anfang an, tobt auch hier wieder das wahre Gefühlkarussell.
Lachen und Weinen geben sich quasi die Klinke in die Hand und ich konnte auch hier wieder mit beiden sehr gut mitfühlen.
Tessa hat mich in diesem Teil etwas überrascht.  Nachdem sie in  den Anfängen doch eher wie die Unschuld vom Lande rüberkam und ich immer wieder über ihre Naivität den Kopf schütteln musste.
Hat sie hier doch einen gewaltigen Sprung gemacht, ich hab sie fast nicht wieder erkannt.
Aus ihr ist eine selbstbewusste junge Frau geworden, die fast immer weiß was sie will.
Aber eine Spur Naivität ist ihr doch erhalten geblieben.
Man konnte fast sagen, sie hat Kraft aus ihren schmerzhaften Erfahrungen geschöpft.
Ihr Problem ist jedoch, dass sie in jedem immer nur das Gute sehen will.
Sie bringt sich dadurch in Situationen, die für mich nicht immer nachvollziehbar waren.
In allem was sie tat, konnte ich zwar nicht beipflichten, aber im Großen und Ganzen wirkte sie doch recht authentisch auf mich, jedoch macht ihr, ihre Impulsivität immer wieder Probleme.
Sie konnte mich emotional sehr gut erreichen. Ich hab gelacht und geweint mit ihr. Ich hatte aber auch eine unglaubliche Wut im Bauch.
Nun Hardin, er hat in diesem Teil etwas an Menschlichkeit gewonnen. Ich mag ihn eigentlich recht gern. Wenn er dann nur nicht immer was bringen würde, was mich meine Meinung ändern lässt.
Er will viel zu oft mit dem Kopf durch die Wand und glaubt ihm gehöre die Welt.
Seine Aggressivität, sein enormes Ego und seine Impulsivität haben mich mitunter ziemlich aufgeregt.
Auf lange Sicht gesehen ist es enorm anstrengend.
So manches mal hätte ich ihm gern mal ein Schlag auf den Hinterkopf gegeben, damit er vielleicht mal sein Hirn einschaltet.
Wir erfahren in diesem Teil viel neues über ihn, aber um ehrlich zu sein, überrascht hat es mich nicht.
Es hat eher das Bild gestärkt, dass ich von ihm habe.
Ich muss leider sagen, viel hat sich nicht geändert zwischen den beiden.
Ein ständiges Auf und Ab ist ein zentraler Kern dieses Buches.
Man kann es nur so ausdrücken: Sie lieben und hassen sich . Ein zerstörerische Liebe , die ihren Bann bricht.
Man kann jedoch, die Liebe, Verzweiflung und die Wut der beiden sehr gut spüren.
In ihrem Umfeld hat sich hin und wieder etwas getan. Es war nicht überraschend, aber gut.
Es tauchten im Laufe des Buches immer wieder Fragen auf, die noch nicht völlig beantwortet sind.
Neue Geheimnisse entstehen, andere offenbaren sich.
Schön fand ich, dass uns gezeigt wird, das Dinge sich ändern können.
Das man sie selbst ändern kann.
Vergangenheit muss nicht zerstörerisch sein, sie kann auch Hoffnung geben für ein neues Leben.
Schade fand ich, dass die Nebenfiguren aus Teil eins, hier mehr oder weniger nur noch Randfiguren waren. Nicht alle, aber einige.
Ich bin der Meinung man sollte sie wieder mehr einbauen.
Für diesen Teil war es vielleicht nicht ganz unwichtig so vorzugehen, um den zentralen Kern ins rechte Licht zu rücken.
Mir ist auch schleierhaft warum ich die Geschichte um Hardin und Tessa so liebe, aber ich tue es.
Allerdings finde ich, könnte Hardin etwas mehr Biss vertragen.
Einige Szenen von den beiden fand ich jedoch nicht nachvollziehbar.
Aber andererseits was ist in der Liebe überhaupt logisch.
Gefallen hat mir, dass man mehr auf die Familiengeschichten eingegangen ist, auch wenn es eher ein andeuten war. Ich hoffe da kommt noch mehr.
Für Teil drei wurde nun sehr viel Stoff zusammengetragen und ich bin sehr gespannt darauf, wie es  weitergeht.
Hier hat mir sehr gut gefallen, dass wir immer abwechselnd  Tessas und Hardins Perspektive erfahren haben. Das hat beiden sehr viel Tiefe verliehen und wir konnten quasi in sie reinschauen.
Leider muss ich aber auch sagen, dass dadurch etwas von Hardins geheimnisvollen und rauhen Aura verloren geht.
Der Schreibstil ist nach wie vor sehr locker und leicht. Es lässt sich wie nichts weglesen. Ich kann gar nicht glauben , dass ich es an einem Tag geschafft habe. Man merkt gar nicht wie die Seiten an einem vorüberfliegen.
Die Kapitelgestaltung hat mir auch hier wieder sehr gut gefallen.
Was mir vielleicht noch fehlt, man könnte auch mehr auf die Umgebung eingehen. Da täte etwas Umschreibung nicht schlecht, es täte mehr Spannung reinbringen.
Das edle Cover gefällt mir nach wie vor sehr gut.
Die einzelnen Kapitel haben kurze bis normale Länge.

Fazit:
Band 2 der Reihe um Tessa und Hardin konnte mich nicht ganz so begeistern wie Teil eins. Ich bin dem Sog nach wie vor verfallen, jedoch täte etwas mehr Spannung und Nervenkitzel der Story gut.
Für diesen Teil hatte ich mir doch etwas mehr erwartet, dieses leider nicht bekommen.
Dennoch kommt man als Fan von beiden auf seine Kosten, es ist jedoch ziemlich anstrengend.
Hier wird uns auch wieder sehr gut bewusst,wie obsessiv ihre Beziehung ist.
Trotz allem ging mir auch Teil zwei wieder sehr unter die Haut.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen, weil es doch minimale Schwächen hatte.