Rezension

Teufelskatz

Teufelskatz
von Kaspar Panizza

Bewertet mit 5 Sternen

Ein ehemaliger Priester wird ermordet aufgefunden. Da ein paar Jahre zuvor bereits seine Mutter verunglückt ist und die Familie sehr vermögend war, wird schnell ein Verdächtiger gefunden und als Motiv das Erbe angenommen. Kurz darauf taucht allerdings ein Brief auf, in welchem ein sterbender Priester sein Beichtgeheimnis bricht und auf einen früheren Missbrauch in einem katholischen Internat hinweist. Der Mord und die Ermittlungen werden daher nochmal in andere Richtungen beleuchtete und schnell wird klar, dass der Fall sehr verzwickt und nicht leicht zu lösen ist. Als dann auch noch der Erzbischof entführt und ein weiterer Junge, der damals im Heim gelebt hat, versucht wird zu ermorden beginnt für das Ermittlerteam und Frau Merkel, ihre Katze, ein Wettlauf gegen die Zeit.

 

Kaspar Panizza ist es mit einem fesselnden Schreibstil und einer gut durchdachten und logischen Handlung gelungen einen wirklich lesenswerten Kriminalroman zu verfassen. Der Autor schafft es die Spannung schnell aufzubauen und durch geschickt eingearbeitete Wendungen bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Zudem verbindet er die Handlungsstränge rund um das Erbe und die Missbräuche sehr gelungen.

 

Die einzelnen Kapitel sind eher kurz und logisch aufgebaut, wodurch unnötigen Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Der einfache aber fesselnde Schreibstil ermöglicht zusätzlich ein schnelles Lesen des Buches.

 

Besonders gut gefällt mir, dass der Autor Humor und Spannung sehr gelungen verbindet. Ich konnte beim Lesen häufig Schmunzeln und Lachen. Dennoch blieb der Autor beim Thema des Missbrauchs sehr ernst, wodurch dieses Thema nicht hinunter gespielt oder sogar ins lächerliche gezogen wird. Meiner Meinung nach hat Kaspar Panizza die Gratwanderung super hinbekommen und verdeutlicht, dass das Thema der Kindesmissbräuche auch heute noch aktuell ist und in unserer Gesellschaft häufig übersehen wird. Zudem nimmt er Bezug auf die Folgen für die Opfer, welche sie häufig ihr Leben lang verfolgen.

 

„Teufelskatz“ ist bereits der zweite Teil rund um Frau Merkel. Ich denke, dass es nicht notwendig ist den Vorgängerband zu kennen. Als Leser kann man auch ohne Vorkenntnisse sofort in die Handlung einsteigen und dieser ohne Probleme bis zum Ende folgen. Ich kannte bereits „Saukatz“, finde den aktuellen Teil allerdings etwas gelungener.

 

Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben, was zur Folge hat, dass sie einem schnell mal mehr mal weniger sympathisch werden und der Leser mit ihnen mitzufiebern beginnt. Vor allem die Katze Frau Merkel und ihre Sprüche fand ich immer wieder zum Lachen.

 

Das Buch behandelt Missbräuche in einem katholischen Internat. Obwohl auf die Missstände nicht in der Tiefe eingegangen wird, werden sie ausreichend aufgezeigt. Der Leser bekommt schnell ein Bild über die traumatischen Erlebnisse vieler betroffener Kinder. Dennoch stehen die Ermittlungen im Vordergrund, wodurch der Spanungsbogen durchgehend gehalten werden kann und das Buch sehr kurzweilig ist.

 

FAZIT:

„Teufelskatz“ schafft die Gratwanderung zwischen Humor, Spannung und ernsten Themen perfekt und überzeugt durch liebenswerte Charaktere. Ich vergebe 5 Sterne!