Rezension

Teuflisch gute Unterhaltung!!

Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch - Hans Rath

Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch
von Hans Rath

Bewertet mit 5 Sternen

Bisher hatte ich mit Büchern, die den Anspruch haben witzig zu sein, immer Pech. Was auch immer ich mit der Erwartung, mich köstlich zu amüsieren angefasst habe, erwies sich als Enttäuschung. Als bittere, schlimme Enttäuschung. So wie wenn man sich den ganzen Halloween-Abend auf Kürbissuppe freut und die dann aus ist. Ich kenne kein lustiges Buch (und jetzt kommt mir nicht mit dem lustigen Taschenbuch).Bis jetzt. "Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch" hat es als erste Komödie geschafft, mich zum Lachen zu bringen und gleichzeitig auch noch ein durchweg gelungenes Buch zu sein.Rückblickend finde ich keinen negativen Aspekt an dem Buch. Nada. Niente. Keinen einzigen. Außer, dass es irgendwann zu Ende sein musste.Ich konnte das Buch nicht aus den Händen legen, weil es a) sich schnell und einfach lesen lässt, b) es wirklich lustig ist und c) auch noch spannend und voller Wendungen ist. Die skurrile Geschichte hat in vielen absurden Situationen für Schnappatmung bei mir gesorgt, weil ich so laut lachen musste. Dabei ist das Buch aber nicht hirnrissig, sondern immer auf einem bestimmen Niveau. Besonders die Dialoge sind bemerkenswert. Das Buch hält aber nicht nur über die gesamte Geschichte seinHumorlevel, es wird zunehmend spannender, aber auch in der Grundstimmung gruseliger, düsterer. Nicht psychohorrorthrillermäßig, einfach dunkler. Immerhin spielt der Leibhaftige persönlich mit. Oder? Ich kann gar nicht aufhören, von dem Buch zu schwärmen.. Wendungen und überraschende Momente gibt es ebenfalls zuhauf. Ich habe mich selber immer dabei ertappt, dass ich dachte "Waaaaas, wie kann das denn jetzt sein??". Und auch hierbei gilt wieder, dass sich das ganze bis zum Schluss durchzieht. Überhaupt ist das Ende ein eigener Punkt. Bei all der Freude und Begeisterung während des Lesens habe ich mich irgendwann gefragt, wie der Autor ein angemessenes Ende zustande bringt bzw. wie es grundsätzlich ausgehen wird. Ich hatte gar keine Idee, wie man es schaffen könnte, dass Ende nicht vollends zu versauen. Aber Hans Rath hat es geschafft. Und das auch noch mit einer unerwarteten Erkenntnis, die keineswegs enttäuscht und sogar noch eine gelungene Verknüpfung zum Titel des Buches bildet. Abgesehen davon büßt das Ende nichts an Lachern ein.
Ich glaube, das Buch passt perfekt in die Zeit, zu der die Geschichte sich abspielt. Also in die Tage vor Weihnachten bis Silvester.

"Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch" hat es also als erstes lustiges Buch geschafft, mich zu begeistern. Durch die Bank sind alle Figuren sympathisch, wobei Dr. Jakob Jakobi und vor allem Toni Auerbach hervorstechen. Toni ist wirklich ein Meisterstück.Darüber hinaus regt es neben all der Unterhaltung noch zum Nachdenken an und bietet viel Raum für philosophische Interpretationen.