Rezension

The Big Country

Das Land der roten Sonne
von Harmony Verna

Bewertet mit 5 Sternen

Harmony Verna - Im Land der roten Sonne - Rütten & Loening

Australien, 1898
 Ein Mädchen wird in der Wüste gefunden. Der Baum an dem sie lehnt, spendet wenig Schatten, die Sonne steht am Zenit und verbrennt die rote Erde. Die durstige Seele hält eine Wasserflasche, die ihre winzige Hand nicht zu öffnen vermag.
Mehr tot als lebendig, übergibt der Glücksritter Ghan die Kleine dem nächsten Doktor, den er auftreiben kann. Keine Sekunde zu früh, rettet er ihr Leben und seine Frau pflegt das arme Kind gesund. Die Kleine hat durch den Vorfall, als ihr verzweifelter Vater sie in die Wüste führte und ihre Hand losließ, ihre Sprache verloren. Ihr Trauma wird ihr als Makel und Unwille ausgelegt und so landet Leonora, die man nach der einsamen Goldgräber-Ortschaft benannte, ein Fall für Pater McIntyres Waisenhaus.
Der etwas ältere James beschützt Leonora und lässt dabei ganz schlagkräftige Argumente sprechen.
Das Waisenhaus gerät in finanzielle Bedrängnis. Pater McIntyre sorgt sich um seine Schäfchen, denn er weiß, die Welt ist ein hungriger Wolf.
James und Leonora werden adoptiert, nicht weniger als ein Kontinent trennt ihre Wege.
Während das eine Kind in eine reiche Familie kommt, muss das andere ein karges Brot mit seinen neuen Eltern teilen.
Wer könnte es dem Himmel verdenken, wenn sie sich wieder träfen..

Spannend und dramatisch, eine schicksalsträchtige Outback-Romantik. Dieses Abenteuer aus dem letzten Jahrhundert ist ein Pageturner, sehr gute Unterhaltung. Ein großartiger Australien-Roman, den man gleich neben die "Thornbirds" stellt.
Hätte ich das Buch nicht gelesen, würde mir etwas fehlen.