Rezension

The Jewel 02: Besser als Band 1 und trotzdem fehlt irgendwie etwas

Das Juwel - Die Weiße Rose
von Amy Ewing

Bewertet mit 3 Sternen

Zu dieser Buchreihe kann ich bis jetzt nur sagen: Joa ist okay. Aber das wars auch schon. Obwohl mir der zweite Band deutlich besser gefällt als der erste, haut mich die Story nicht vom Hocker, weswegen ich immer noch bei drei Sternen bleibe.

Im ersten Band bemängelte ich sehr die fehlenden Informationen zu Violets Welt. Diesen Mangel hat die Autorin komplett ausgeglichen, da man nun wirklich viel erfährt und auch deutlich wird, wie grausam und abscheulich der Adel ist. Besonders das Schicksal der Gefährten verursachte mir ein mulmiges Gefühl und ich war sehr getroffen von Ashs Leben. Definitiv wird deutlich, dass dieses Regime gestürzt werden sollte und die Autorin schafft es im Leser Mitgefühl zu wecken. Man will regelrecht, dass der Adel zu Fall kommt.

Ehrlich gesagt wurde für diese Reihe, meiner Meinung nach, eine völlig falsche Buchgestaltung gewählt. Titel und eine Art Prinzessin auf dem Cover wecken falsche Erwartungen. Ich fühle mich von der reinen Optik sehr an die Selection-Reihe erinnert. Nun es ist positiv, dass diese Bände definitiv nichts mit der Selection-Reihe gemein haben. Dennoch war ich, was das Leid der Gefährten angeht, überrascht ein solches Thema in einem Jugendbuch zu finden.

Ich versuche meine Kritik so gut es geht zu erklären: Meiner Meinung nach kommen Handlung, Erzählstil und Figuren nicht an das tiefgründige Thema der Geschichte heran. Hier werden Menschen auf brutalste Weise unterdrückt. Zwangsschwangerschaften, Mord, Zwangsprostitution, Verstümmelungen. Das ist keine leichte Kost und dennoch ist es Violets Welt. Wenn ich als Autorin eine solche Geschichte schreibe, dann brauche ich eine Handlung und vor allem charakterstarke Figuren bei denen es booooom macht. Doch obwohl Ashs Leben absolut schrecklich ist, bleibt die Figur für mich schwach. Die zwischenmenschlichen Beziehungen bleiben schwach. Sei es die Beziehung zwischen Violet und Ash oder Violet und Raven. Aha, die lieben sich. Aha, die sind beeeste Freundinnen. Leider kommt das nicht rüber.

Der Schreibstil hat für mich nicht das nötige Niveau, um das zu behandeln was die Autorin anreißt. Es fehlt das gewisse Etwas und das obwohl die Insel für die ärmeren Menschen ein wahrlicher Alptraum ist. Schade. Es ist alles interessant. Die Häuser, die Auspizien, aber es fehlt das notwendige Niveau, anders kann ich es nicht sagen.