Rezension

Theaterstück

Die Wunderübung - Daniel Glattauer

Die Wunderübung
von Daniel Glattauer

Das Ehepaar Dorek hat sich auseinandergelebt und geht zum Paartherapeuten, aber keiner von beiden hat da große Erwartungen - denn der jeweils Andere ist ja schließlich unverbesserlich. Der Therapeut beginnt mit den üblichen Techniken und die beiden sollen schöne gemeinsame Momente erinnern und Positives beim Partner benennen, doch diese Wege führen nicht weiter, dafür ist die Beziehung schon zu festgefahren. Er greift daher zu einer paradoxen Intervention, die auch wie im Lehrbuch ankommt. Offen bleibt, welche Auswirkungen das auf ihn selbst hat...

Dieses Theaterstück von Glattauer bietet zwar kaum Überraschungen, ist aber dennoch amüsant zu lesen. Das Thema erinnert an "Wer hat Angst vor Virginia Woolf", doch sind die Doreks viel harmloser und bedienen die üblichen Klischees. Daher: Zwar nicht aufrüttelnd, aber unterhaltsam.

Gut gemacht: Das Cover! Es spielt mit dem bekannten Vexierbild von der Vase bzw. den beiden Köpfen. Hier werden die Köpfe zu einem männlichen und einem weiblichen differenziert, und aus der Vase wird - ein angebissener Apfel. Das weckt Assoziationen vom aussortierten Abfall bis hin zum verführerischen Paradiesapfel. Hierfür ein gesondertes Lob.