Rezension

Thema ok, Schreibstil überhaupt nicht meins.

Fabian. In memoriam - Lena Hoffmann

Fabian. In memoriam
von Lena Hoffmann

Bewertet mit 1.5 Sternen

Fabian ist ein Teenager ungenannten Alters der von der gesamten Klasse gemobbt wird, auch daheim hat er kein leichtes Leben. Er beginnt sich zu ritzen und hegt suizidale Gedanken. Plötzlich bekommt er einen neuen Klassenkamerad und dieser scheint ihn zu mögen. Ob das wirklich so ist?

Fabian, ich schätze ca. 17 Jahre alt, hat es nicht so leicht in der Schule, das ist wohl war. Die ganze Klasse mobbt ihn und auch die Lehrer scheinen sich gegen ihn verschworen zu haben. Wieso wird nicht so richtig erklärt. Früher war er mal beliebt, dann wurde jemand anders beliebter und das Mobben begann. Hm. Ok. Bei seinen Eltern sieht es ähnlich aus, die frühe Kindheit war toll, er schien geliebt und geachtet, doch dann kam die Schwester, das Wunschkind. Weiterhin wurde nirgend erwähnt, dass er ungewollt war, seine Erinnerungen sind positiv. Eifersucht? Zu wenig Aufmerksamkeit? Das wohl schon. Die Eltern bemühen sich mehr um die kleine Schwester. Für mich ging aus dem Text jedoch nicht wirklich hervor, dass sie sie mehr lieben als ihren Sohn, mir schien es eher dem Alter geschuldet. Der pubertierende Rebell und die kleine (schätze vielleicht 6 Jahre alt) süße Prinzessin. Ich konnte weder Mitleid noch Empathie zu Fabian aufbauen. Natürlich ist sein Schulschicksal hart. Aber ich fand einfach keinen Zugang zu seiner Gedankenwelt. Seine durchweg düsteren Gedanken (gut, das kann ich nachvollziehen, dass man da gerne denkt, die ganze Welt sei gegen einen) bringen komische Vergleiche hervor: So wird die Mutter mit einem Kernkraftwerk verglichen, weil sie seine kleine Schwester so anstrahlt. Aha. Dann gibt es viel zu viele Wiederholungen. Das Wort Wunschkind könnte ich jetzt schon zum Unwort des Jahres wählen. Auch um diverse Dinge zu verdeutlichen bedient sich die Autorin gerne an Wiederholungen. Diese werden dann synonym als Ein-Wort-Satz hinterher geschoben. Fand ich überflüssig und nervig. Dann gibt es komische Abschweifungen, in die Welt der mathematischen Axiome z.B. Mich ließ das ziemlich kalt und unbeteiligt. Mir kam es vor, als wolle die Autorin, selbst Mathe und Deutsch Lehrerin, ihr gesammeltes Wissen aus diesen beiden Fächern möglichst gelungen einbringen. Völlig fehl am Platz und nervig in meinen Augen. Das behinderte eher meinen Lesefluss, weil ich mich so oft gefragt habe, wie man denn nun bitte auf diese Abschweifung kommt und was das Eine mit dem Anderen zu tun hat. So habe ich mich vergleichsweise ewig durch diese 200 Seiten gequält nur um am Ende dann doch das zu lesen, was man erwartet hat.

Hier kann ich leider keine Leseempfehlung aussprechen.