Rezension

Theodore Tate am Rande des Abgrunds

Das Haus des Todes - Paul Cleave

Das Haus des Todes
von Paul Cleave

Bewertet mit 5 Sternen

Wieder einmal entführt uns Bestseller-Autor Paul Cleave in seine Heimatstadt Christchurch. Erneut macht ein Mörder die Runde und tötet innerhalb einer Nacht vier Menschen mit jeweils 19 Messerstichen. Dann verschwindet ein Arzt samt seinen drei Kindern. Privatdetektiv Theodore Tate landet unversehens mitten in den Ermittlungen, die sein ohnehin brisantes Leben einmal mehr auf den Kopf stellt.

Man möchte kein Protagonist in Paul Cleaves Büchern sein. Denn in jedem von ihnen geht einer der Charaktere durch eine Vielzahl von Höllen, die man nicht mal seinem ärgsten Feind an den Hals wünscht. So ergeht es einmal mehr auch Privatdetektiv Theodore Tate. Nach dem seine Tochter bei einem Unfall zu Tode kam und seine Frau in einem katatonischen Zustand im Pflegeheim ist, nachdem Tate mehrere Monate im Knast verbrachte und nun so gut wie Pleite ist, stolpert er auf der Trauerfeier zu Inspector Laundrys Beerdigung direkt in seinen nächsten Serienmörder-Fall hinein. Da er den bereits betrunkenen Detective Schroder zum Tatort begleitet, einem Mann, der mit 19 Messerstichen getötet wurde, bietet sich ihm die Chance, wieder bei der Polizei von Christchurch einzusteigen und an vorderster Front mitzuermitteln. Doch das ist nicht der erste Mord in dieser Nacht, drei weitere folgen. Am nächsten Tag wird ein Arzt samt seinen drei kleinen Kindern entführt. Doch wie hängen diese Fälle miteinander zusammen? Tate stürzt sich in die Ermittlungen und richtet sich dabei mehr an seinen eigenen Kodex für Gerechtigkeit denn an Gesetze und Vorschriften.

Seine Nachforschungen führen zum Ex-Häftling Caleb Cole, der im Gefängnis landete, weil er den Mörder seiner kleinen Tochter zerstückelte. Nach 15 Jahren im Knast ist Cole verbittert und der Hass verleitet ihn dazu, einen blutigen Rachefeldzug durch Christchurch zu führen. Nach seinen ersten vier Opfern entführt er Dr. Stanton samt seinen drei Kindern. Er lässt dem Arzt die Wahl, in welcher Reihenfolge seine Töchter sterben sollen...

Gewohnt nüchtern und mit einer Prise rabenschwarzen Humor, der einen an den unpassendsten Stellen zum Auflachen bringt, entführt uns Paul Cleave einmal mehr in die düstere Welt von Christchurch - einer Stadt, für die Serienmörder offenbar ein Faible haben. Der letzte Fall des Theodore Tate hält wieder einmal bis zur letzten Seite in Atem. Besonders gefällt mir, dass Cleave die Kapitel aus der Sicht verschiedener Personen schreibt, man hat immer einen Überblick über die Lage, ohne dass es langweilig wird. Immer mal wieder führt Cleave seine Leser auf falsche Spuren. Ein echter Page-Turner, der mich einige Fingernägel gekostet hat.