Rezension

This Girl is on Fire!

Fire Witch 2 - Dunkle Bedrohung - Matt Ralphs

Fire Witch - Dunkle Bedrohung
von Matt Ralphs

Der Inhalt...

Seitdem sich ihre Mutter Hecate dem Dämon Baal opferte, ist die Feuerhexe Hazel fest entschlossen ihre Mutter wiederzuholen. Doch nur der mächtige und unberechenbare Nicolas Murrel kann ich noch helfen – doch der sitzt zusammen mit zahlreichen anderen Gefangenen im sichersten Gefängnis Londons. Hazel begibt sich auf eine waghalsige Mission um Murrel zu befreien, unterstützt von dem Hexenjäger Titus und ihrem flauschigen Weggefährten Bramley. Ob ihr Plan gelingt und Hazel ihre Mutter zurück in ihre Welt holen kann?

Meine Meinung...

Positiv:
- Hazel: Obwohl unsere Protagonistin auf mich bereits im ersten Teil einen sehr erwachsenen Eindruck gemacht hat, wirkte sie hier sogar noch reifer. Sie war selbstständig, entschlossen und stark und hat jede Konsequenzen für ihr Handeln auf sich genommen. Falls irgendwer ihr, in manchen Zügen, impulsives Handeln aus Teil 1 kritisiert hat, der wird sich mit dieser Version von Hazel gut arrangieren können.
- Die Magie: In diesem Teil lernt Hazel sich und ihre Kräfte besser kennen. Ich fand es wahnsinnig spannend mit anzusehen, wie Hazel langsam aber sicher die Kontrolle über ihr „Feuer“ erlangte und immer stärker wurde – getrieben von dem Wunsch ihre Mutter zu retten. Toll war auch, wie Bramley und Titus sie tatkräftig bei ihrem Training unterstützt haben. Der eine mehr und der andere eben weniger tatkräftig ;)
- Die Geschichte: Die nimmt langsam aber sicher deutlich an Fahrt auf. Die Zeit in London, die Rettungsaktionen, das Einschleichen in den Orden, die Dämonenjagd, die Suche nach Hazels Mutter – die Geschichte wirkte auf keiner Seite langweilig, gewollt oder unnötig „aufgepusht“. Außerdem habe ich bei der Reihe nie dieses Gefühl von „Das hab ich irgendwo schon einmal gelesen...“ , das ich öfter bei Jugendbüchern im Bereich Fantasy habe. Der Fokus auf Hopkins hat mir in diesem Band sehr gefallen. Und das Ende erst... Das lässt einem das Blut in den Adern gefrieren.
Pluspunkt: Die Geschichte kommt auch weiterhin ohne Liebesgedöns aus, was mittlerweile im Jugendbuch-Genre ja leider undenkbar geworden ist...
- Titus: Er hat sich in diesem Band zu einem meiner Lieblingscharaktere entwickelt. Ich fand es total rührend, wie er sich um Hazel kümmerte und sich um sie sorgte. Die Zwei sind im Laufe der Zeit wirklich mehr als nur Freunde geworden. Aus dem schluderigen Hexenjäger ist ein wahrer Freund und Weggefährte geworden, auf dem man sich – egal in welcher Situation – hundertprozentig verlassen konnte!

Negativ:
- Bramley: Was hab ich unsere kleine Haselmaus im ersten Teil geliebt – er war einfach nur ein zuckersüßer Frechdachs! Leider war er in diesem Teil etwas „fad“. Er war nicht mehr der kleine Sprücheklopfer, der sich gerne größer machte, als er eigentlich war und den wir kennen und lieben gelernt habe. Schade, denn seine Lockerheit und seine kecke Art aus dem ersten Band, hätten der Geschichte wieder den nötigen Pfiff gegeben.
- Das Trio Infernale: Negativ, weil es einfach nicht mehr vorhanden war. Ich habe David (von dem man hier kaum bis gar nicht liest) und Samson vermisst und vor allem die Reibereien zwischen Titus und seinem Lehrling. Zum Glück lässt das Ende auf eine weitere gemeinsame Zeit hoffen.
- Die glücklichen Zufälle: Leider, leider ist auch 'Fire Witch' eines der Beispiele álá „Egal in welch brenzliger Situation ich mich befinde, ich finde immer einen Ausweg“. Im ersten Teil fand ich das Maß an glücklichen Zufällen noch in Ordnung, aber hier nimmt es leider Überhand. Nennt mich vielleicht oberkritisch, aber ich finde es unrealistisch, wenn sich Hazels Probleme auf ihrer Reise nahezu von selbst lösen.. Klar, spielt das Buch auch mit dem Thema, dass man sich immer auf seine Freunde verlassen kann und zusammen alles schafft – was hier durchaus nett ausgearbeitet wird – aber trotzdem hab ich mich öfter dabei erwischt, wie ich mich geärgert habe, dass Hazel und Co.  mal wieder so glimpflich aus einer brenzligen Situation entkommen konnten.

Das Fazit...

Leider ist „Fire Witch“ deutlich schwächer als sein Vorgänger. Trotz weiterhin spannender und innovativen Verlauf der Geschichte, kann der Band aufgrund zu „schwacher“ Charaktere und zu vielen glücklichen Fügungen nicht hundertprozentig punkten. 3 Sterne von mir!