Rezension

Thriller erwartet, Mystery-Thriller bekommen

... und morgen werde ich dich vermissen - Heine Bakkeid

... und morgen werde ich dich vermissen
von Heine Bakkeid

Bewertet mit 4 Sternen

Auch wenn es kein klassicher Thriller ist, ist er doch spannend!

Cover: „Normale" Thriller haben ja eigentlich die schwarzen/dunklen Cover meist noch mit rot, da finde ich das blau doch etwas anders. Es hat sogar einen leichten Metallic-Look. Den Leuchtturm als Motiv finde ich jetzt nicht so prickelnd, aber das darunter (Fangarme? Haare?) ist wiederum sehr interessant. Es ist kein klassisches Thriller-Cover, aber gerade das macht es doch auffällig zwischen all den anderen. Unter Neuerscheinungen wäre es mir wohl nicht aufgefallen, aber bei den Thrillern hätte ich es definitiv in die Hand genommen.

Inhalt: Thorkilde Aske, ehemaliger Ermittler der norwegischen Polizei mit düsterer Vergangenheit, soll nach einem verschwunden Mann suchen, von dem die Behörden denken, dass er ertrunken ist. Doch irgendwas scheint auf der Insel nicht zu stimmen.

Eigene Meinung: Es ist wirklich ein sehr leichtes und schnelles Lesen und eigentlich macht es auch Spaß der Geschichte zu folgen. Da ich eigentlich keine skandinavischen Thriller lese, sind mir die Ortsbezeichnungen schon sehr fremd. Da ich nicht weiß, wie man sie korrekt ausspricht, stolpere ich ein bisschen über sie und gerade auf den ersten Seiten finde ich es zu viel auf einmal für mich. Glücklicherweise beherrscht es nicht den Roman, so dass der Lesefluss danach nicht weiter gestört wird. Wobei ich beim Namen Thorkild immer an einen Misch aus Marvel-Comics und Mythologie denken muss. Aber ein wirklicher Held ist er ja nicht... Was ist nur mit ihm geschehen? Bei ihm sind einige Fragen offen. Er ist auf jeden Fall nicht perfekt, aber das sind die Ermittler mittlerweile ja nie. Ich finde es hier aber einen Ticken anders, kann nur nicht genau beschreiben wie. Eher Richtung Stieg Larsson als US- oder deutsche Thriller. Man merkt im Charakter auf jeden Fall das Skandinavische meiner Meinung nach.

Weswegen ich auch noch ganz gut in die Geschichte fand, ist, dass nicht zu viele Personen vorkommen. Dadurch wird es nicht so verwirrend, sondern beschränkt sich auf das Wesentliche. Finde ich sehr gut, da es viele Romane gibt, die viel zu viele Charaktere erschaffen, so dass man schnell den Überblick verliert.

Was mir allerdings missfallen hat, sind einige Mystery-Einflüsse. Geister, Medien, so etwas in der Art. Es ist somit kein reiner Thriller, sondern kann durchaus als Mystery-Thriller durchgehen. Dies kann je nach Erwartungshaltung natürlich enttäuschend sein. Was wiederum sehr zur Auflockerung der düsteren Atmosphäre beigetragen hat, sind die Wortgefecht. Sehr lustig geschrieben und insgesamt gesehen, hat Heine Bakkeid auf jeden Fall viele gute Ideen.

Fazit: Insgesamt fand ich das Buch okay. Vieles, was ich mochte, einiges, was für mich gar nicht ging. Auch wenn es kein klassischer Thriller ist, so war doch einiges an Spannung da. Ich habe 4 Sterne vergeben, weil gute Unterhaltung auf jeden Fall da war. Eine Fortsetzung muss ich aber nicht unbedingt lesen.