Rezension

"Thriller" weckt falsche Erwartungen

Pretty Baby - Das unbekannte Mädchen - Mary Kubica

Pretty Baby - Das unbekannte Mädchen
von Mary Kubica

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Heidi Wood möchte Gutes tun, sie recycled Abfall wie es sein muss und hilft bedürftigen sich zurecht zu finden. Dann sieht sie ein junges Mädchen mit Baby im Regen stehen und ihr Helfersyndrom macht sich bemerkbar. Sie lädt das Mädchen zunächst zum Essen ein und nimmt es dann mit nach Haus. Weder ihr Mann Chris noch ihre Tochter Zoe sind davon begeistert. Chris misstraut dem Mädchen und stellt Nachforschungen an. So stößt er auf ein Geheimnis das zur Gefahr werden kann...

Meine Meinung:
Die Geschichte klang spannend und das Cover wirkte geheimnisvoll. Doch leider empfand ich das Buch nicht als Thriller. Eher ein Familiendrama.

Das fing damit an das die ersten 50 Seiten so gut wie nichts passierte. Ein Thriller muss mich eigentlich auf den Seiten schon packen, doch dieses Buch vermochte es zunächst nicht. Die ersten 50 Seiten waren zum Kennenlernen von Heidi und Chris und zum miterleben von ihrem Alltag. Auch erfährt man von dem geheimnisvollen Mädchen.
Erst danach kommt das Mädchen namens Willow auch zu Wort und ab hier wurde es auch interessanter. Denn das was Willow erzählte war ihre Geschichte als Rückblick. Wogegen die Kapitel von Heidi und Chris in der Vergangenheit spielten. Hier merkte ich das mich Chris Erzählungen viel mehr fesselten als die von Heidi. Die Abschnitte von Heidi fand ich stellenweise zu langatmig.

Der Schreibstil dagegen war sehr flüssig und leicht zu lesen. Was wohl auch der Grund dafür war das ich überhaupt weiter las. Bereut habe ich es am Ende nicht, aber ein Highlight ist dieses Buch für mich auch nicht. Hätte ich gewusst das es kein Thriller in dem Sinne ist, hätte ich es wohl nicht weiter beachtet, da ich für mich weiß das mit Dramen nicht so liegen. So wollte ich das Buch schon dem Verlag zu liebe beenden.
Die Spannung fehlte mir hin und wieder. Sie kam zwar immer mal auf und gerade auf den letzten etwa 100 Seiten fesselte das Buch, aber es flachte zu oft ab und so empfand ich es teilweise als etwas zäh.

Die Figuren sind gut ausgearbeitet und bis auf die Tochter Zoe kommen ja auch alle selber zu Wort.
Heidi die Ehefrau und Mutter. Engagiert beim betreuen von Einwanderern und auch sonst sehr sozial eingestellt. Sie liebt ihren Mann und ihre Tochter. Man merkt das sie mit ihrer Hilfsbereitschaft etwas versucht zu kompensieren.
Chris der Ehemann und Workaholic, ob freiwillig oder weil der Beruf eben so ist nicht ganz klar zu erkennen. er macht sich Sorgen um seine Familie und liebt seine Frau. Die Kollegin die auf Dienstreisen dabei ist interessiert ihn nicht.
Willow das Mädchen mit dem Baby. Heidi schätzt sie nicht viel älter wie Zoe. Fest steht nur das sie schon viel mitmachen musste in ihrem jungen Leben. Sie ist sehr geheimnisvoll und erst nach und nach lernt man sie besser kennen.

Am Ende hat man einen Abschluss der schlüssig ist und sich im Laufe der Geschichte schon so in etwa ahnen lässt. Eher Drama als Thriller war das Buch schon von daher was anderes als ich erwartet habe und somit nicht unbedingt mein Fall. Doch gab es auch Aspekte die mir trotzdem gefielen, dazu gehört auf jeden Fall der Schreibstil und die tiefe der Figuren.