Rezension

tief beeindruckt

Cassia & Ky 01. Die Auswahl
von Ally Condie

Meine Meinung:

Ich liebe dieses Buch!
Die ersten paar Seiten sind noch etwas ungewohnt, da es in der 1. Person Präsens geschrieben ist (wie bei Panem), aber schnell hat man sich daran gewöhnt.

Und dann taucht man auch schon in die Welt von Cassia ein.
Eine Welt, in der das System über dich bestimmt. Immer wieder hat es mir eine Gänsehaut beschert. Schließlich weiß das System, was du isst oder wie viel Sport du machst und bestimmt über dich und dein Leben.

Und so sind auch die Menschen. Sie sind wie ferngesteuerte Roboter und arbeiten für das System. Jeder hat Angst eine der Regeln zu brechen und glaubt auch aus vollem Herzen daran, dass so keine Fehler passieren können. Man hat einfach keinen freien Willen mehr und lebt einfach nur nach Vorschriften. Es erscheint einem alles einfach sehr steril und kalt.

Und so ergeht es auch Cassia. Auch sie ist voll vom System überzeugt. Sie sieht alles als richtig an, was auch immer die Gesellschaft macht!
Doch nach dem Paarungsbankett ist sie sich da nicht mehr so sicher. Ist das System wirklich so fehlerlos wie sie ihr ganzes Leben lang geglaubt hat oder ist es vielleicht sogar schädlich für alle? Immer mehr Zweifel kommen auf, die durch das Verhalten von Ky und ihrem Großvater noch mehr verstärkt werden.

Ihr Großvater ist 80 Jahre alt und stirbt gleich am Anfang des Buches. In dieser Welt stirbt jeder mit 80, sodass es für Cassia keine große Überraschung ist. Doch vor seinem Tod, erzählt sie ihm von dem Fehler beim Paarungsbankett. Daraufhin schenkt ihr ihr Großvater 2 alte Gedichte. Das ist eigentlich verboten und von da an wird die Rebellin in ihr geweckt.
Anfangs hat sie noch Angst mit den Gedichten erwischt zu werden und verbrennt diese, doch mit der Zeit wird sie immer mutiger und erlebt eine Wandlung vom kleinen unscheinbaren Mädchen, das nicht auffallen will, zu einer mutigen jungen Frau.

Da dieses Buch eine Distopie ist und somit in der Zukunft spielt, ist das alles sehr futuristisch gehalten. Jeder hat ein sogenanntes "Artefakt" aus der Vergangenheit. Das ist sowas, wie ein Familienerbstück und wird in der Familie weitergegeben. Bei Cassia ist es eine Puderdose, die sie wie einen Schatz behandelt und bei Xander Manschettenknöpfe. Das fand ich sehr schön, da man auch sieht wie sehr sich unsere Welt von der Cassia's unterscheidet. Niemand hält Manschettenknöpfe für einen Schatz, ganz zu Schweigen für ein Erbstück!

Auch gibt es eine Dreiecksbeziehung zwischen Cassia, Xander und Ky. Da fand ich es Schade, da man ja schon vom Titel her weiß für wen sie sich entscheiden wird und so die Spannung genommen wird. 
Auch waren mir alle 3 sympathisch, was ja nicht immer so bei Dreiecksbeziehungen ist. Bei den meisten mag ich den besten Freund nicht und will, dass der Held und die Protagonistin zusammen kommen, aber hier war mir Xander so sympathisch, dass ich mir sowohl Ky als auch Xander sehr gut als den Partner von Cassia vorgestellt hätte, wenn es nicht schon verraten gewesen wäre.

Die Spannung in diesem Buch war auch immer da. Ich hatte vorher schon viel von diesem Buch gehört, unter Anderem, dass es langweilig sei, was ich allerdings überhaupt nicht bestätigen kann. Es ist immer Spannung vorhanden und auch die Handlung entwickelt sich stetig weiter.
Es ist ein richtiger "Pageturner"!

Aufbau & Gestaltung:

Die Kapitel sind genau richtig. Nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang. Auch sind sie nochmal in Abschnitte eingeteilt, die alle von einer kleinen Abbildung von Cassia's Puderdose abgegrenzt werden.
Das Cover zeigt Cassia in einem grünen Kleid. Das ist das Kleid, das sie an ihrem Paarungsbankett trägt. Sie sitzt in einer Blase und versucht da rauszukommen. Hier mal ein großes Lob an den Illustrator! Es ist einfach nur toll, wie er diese Metapher in das Cover integriert hat. Die Blase soll nämlich die Gesellschaft symbolisieren, aus der Cassia versucht auszubrechen!

Fazit:

Ein tolles Buch, das einen von Anfang an fesselt und nicht mehr loslässt. Es nimmt einen mit, in eine düstere Zukunft, vor der man lieber weglaufen möchte. Es ist alles vorhanden. Spannung, tolle und passende Charaktere und ein toller Schreibstil, der einen zum weiterlesen animiert. An einigen Stellen (besonders am Anfang) wollte ich Cassia mal packen und richtig wachrütteln, damit sie endlich sieht in was für einer Welt sie da eigentlich lebt! Dieses Buch löst beim Leser jede Menge Emotionen aus und ihr seht schon an der Länge meiner Rezension, dass es sehr viel Handlung in diesem Buch gibt und es mich tief beeindruckt hat!

Kommentare

Jendrik Spehl kommentierte am 09. Dezember 2013 um 13:45

Ich mag dieses Buch auch sehr gerne. Insbesondere weil man nicht wie in anderen Distopie von Anfang an das Gefühl hat es geht allen schlecht und sie werden unterdrückt. Im Gegenteil zunächst scheint ja für Cassia ja alles perfekt zu laufen und die schöne heile  Welt bekommt erst mit der Zeit Risse.