Rezension

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Tiefsinnig

Die Eismacher
von Ernest van der Kwast

Die Talaminis haben sich seit vielen Generationen der Kunst des Eismachens verschrieben, kommen sie doch Gegend, in der ihrer Meinung nach der Ursprung ihrer Handwerkskunst liegt. Jedes Jahr im Frühling siedeln sie nach Rotterdam um, um dort ein kleines Eiscafé zu betreiben. Dort spielt dann auch dieser Roman. Dennoch entscheidet sich der älteste Sohn gegen das Eis - und für die Literatur und bricht damit mit der lang gehegten Familientradition. Bis eines Tages sein jüngerer Bruder vor ihm steht, der inzwischen mit der Frau verheiratet ist, in die beide Brüder verliebt waren, und trägt ein besonderes Anliegen vor...

Das himmelblaue, kitschige Cover lässt nicht vermuten, dass sich zwischen den Buchdeckeln eine ganz besondere und tiefsinnige Geschichte verbirgt. Neben den humorigen Szenen einer italienischen Großfamilie gibt es viel Melancholie, stellenweise auch Verbitterung, die verhindern, dass das hier leichte Kost wird. Ich mag derartige Geschichten sehr gerne, auch wenn sie einen manchmal runterzuziehen drohen. Die Geschichte der Eismacherkunst, die Beziehung der Brüder zueinander, zur Familie, zur Tradition und zum Leben selbst wird auf ansprechende und fesselnde Weise für den Leser inszeniert.
Wer ein leichtes Sommerbuch sucht, wird hier nicht das Gewünschte finden, aber für den Liebhaber tiefsinnige Familiengeschichten ist dieser Roman ein Geheimtipp!