Rezension

Toleranz, Wertschätzen und Freundschaft

Will Grayson, Will Grayson - John Green

Will Grayson, Will Grayson
von John Green

Bewertet mit 4 Sternen

Will hätte wohl niemals gedacht dass er nachdem er sich mit einem falschen Ausweis in einen Sexshop geschummelt hat, auf einen Jungen trifft mit dem er nur eins gemeinsam hat: den Namen. Den der Junge heißt genauso wie er: Will Grayson. Doch bei diesem ersten, seltsamen Treffen bleibt es nicht, da sich Will Graysons schwuler Freund in den anderen ebenfalls schwulen Will Grayson verliebt. Natürlich ist das Universium nicht immer ganz so lieb und hält eine Menge Schwierigkeiten bereit, den einer der Wills hat mit schweren Depressionen zu kämpfen während der andere stirkt versucht sich an seine Regeln zu halten und normal zu sein. Schlussendlich kommt dann auch noch ein konfuses Theatherstück dazu und eine Menge Emotionen!

Mein zweites englisches Buch beendet. Puh, ich bin richtig stolz darüber den eigentlich fällt es mir richtig schwer an der Handlung festzuhalten aber hier ging das richtig leicht. Ich bin quasi durch die Geschichte geflutscht, es gab keine Situation bei der ich mich nicht wenigstens ein kleines bisschen ausgekannt hätte und da es viele Chats, SMS-Verläufe und Gespräche gibt braucht man auch keinen großen Vokabelumfang um dem zu folgen. Für Anfänger also richtig klasse aber auch fortgeschrittene Englischleser sicher sehr interessant!

Damit es etwas verständlicher ist werde ich die beiden Will's mal in 1 und 2 einteilen. Will 1 ist ein ziemlich normaler Durschnittsjunge, ohne Freundin der aber ohne es zuzugeben ein Auge auf die hübsche Jane geworfen hat. Sein bester Freund ist ein bunter, riesiger Typ mit dem passenden Namen Tiny. Tiny schreibt während des Buches an seinem eigenen Musical, das am Ende sogar aufgeführt wird und schwul. Nach dem Aufeinandertreffen von Will1 und Will2 verliebt er sich in Will2, der ebenfalls schwul ist und depressiv. Der Junge der sich eher schwarz kleidet und dessen Leben seiner Ansicht nach ziemlich verkorkst ist wirklich durch den quirligen Tiny etwas bunter und auch besser.

Die beiden Will's hatten während der Geschichte eigentlich ziemlich wenig miteinander zu tun, das Buch wurde aber in zwei Sichtweisen geschrieben. Einmal in der Sichtweise von Will und einmal in der Sichtweise von (Überraschung! Überraschung!) Will. Mir persönlich gefielen die Parts mit Will 2 (dem depressiven, schwulen, zurückhaltenden) besser da ich das Gefühl hat beim anderen Will passierte nicht sonderlich viel außerdem das er seinem langweiligen Leben kritisch gegenüber stand und eigentlich stand bei ihm sein beste Freund Tiny im Vordergrund. Sowie seine Verliebt- bzw. Nichtverliebtheit zu Jane.

Ein John-Green-Buch. Juhu! Der mehrmals mit Preisen ausgezeichnete Autor gehört auch zu meinen Lieblingen aber obwohl mir das Buch gut gefallen hat, bis auf den Mittelteil der sich ein wenig zog und eigentlich nicht viel wichtiges enthielt, ist es nicht sein bestes. Eine wie Alaska (eng. Looking for Alaska) und Das Schicksal ist ein mieser Verräter (eng. The fault in our stars) schlägt das Buch um Längen. Schreibstilmässig war es allerdings wirklich TOP! Was ich gerne gewusst hätte: Hat jeder Autor einen Will übernommen oder haben sie die Kapitel immer gemeinsam geschrieben?

Fazit: Als englisches Buch fand ich es gerade richtig, den mit einer gesunden Prise Humor lockert es die Geschichte auf, viele Gespräche, SMS und Emails vereinfachen das lesen und dadurch das manche Seiten nicht so voll sind hat man das Gefühl schnell durch zu kommen. Der Inhalt ist natürlich auch sehr ansprechen und hat mir gut gefallen, auch wenn es definitiv nicht das beste Buch von John Green ist.