Rezension

Tolle Dystopie

Rußatem - Hubert Wiest

Rußatem
von Hubert Wiest

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Wenn Du in Jaikong lebst, hast Du es geschafft. Doch der Platz unter der großen Kuppel ist begrenzt und schon das kleinste Vergehen oder Versagen, hat eine Abschiebung in einen der äußeren Ringe zur  Folge .. und je weiter außen Du in diesen Ringen bist, desto kürzer ist Deine Lebenserwartung, denn die Luft wird dort immer schlechter. Kalana ist überzeugt, es nach ihrem Abschluss zu schaffen, in Jaikong zu bleiben. Doch schnell wird sie eines Besseren belehrt und sieht sich erst im dritten, dann sogar im fünften Ring. Und der Junge, dem ihr Herz gehört scheint auf einmal zu ihren Feinden zu gehören. Kalanas einziges Ziel ist es, wieder nach Jaikong zu kommen. Doch nach und nach wird ihr klar, dass das, was die Regierung ihr ein Leben lang eintrichterte, vielleicht gar nicht richtig ist. Und sie lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein.

Meine Meinung:
Das war mal wieder eine wirklich toll zu lesende Dystopie. Mit neuen Ideen und dennoch den typischen Eigenschaften, die eine gute Dystopie ausmachen. Abgrenzung, Bestrafungen gegen Systemverhalten, blinder Gehorsam für die Obrigkeit der Versuch, sich dagegen aufzulehnen. Alles verpackt mit  vielen kleinen Details, die eine Geschichte zu etwas besonderem werden lassen.

Was mir sehr gut gefiel, war der besondere Sport, den sich der Autor hier überlegt hat. Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn sich jemand etwas ausdenkt, was real wirkt, und dennoch gleichzeitig so abwegig, dass es einen in den Bann zieht. Ähnlich wie seinerzeit das allen bekannte Quidditsch lernt man hier ein neues Spiel, was für mich ebenso faszinierend war ... es wäre toll, dieses auch in einem Film umgesetzt richtig zu erleben.

Was mir aber auch sehr gut gefiel, waren so Kleinigkeiten, wie ein Spielzeugroboter, der Kalanas Begleiter wird und der mich persönlich ständig an Lomoco denken ließ ... ein anderes Buch des Autors. Und bei dessen Nennung im Buch ich tatsächlich immer lächeln musste.

Auch in diesem Buch vermittelt der Autor - wie in eigentlich allen seinen Büchern - auch eine wichtige Botschaft. In diesem Buch heißt sie sicherlich: Man sollte nicht immer alles glauben, nur weil alle es erzählen ... zumindest war dies meine Interpretation davon. Sicherlich beinhaltet es noch so viel mehr, doch das sollte man lieber selbst erleben.

Das Buch ist in sich geschlossen und dennoch bin ich der Meinung, hier ist definitiv noch Platz für mehr und ich bin gespannt, ob es irgendwann eine Fortsetzung geben wird.

Fazit:
Eine tolle Dystopie, die den Wunsch nach einer Fortsetzung weckt, auch wenn das Buch in sich geschlossen ist. Neben den so wichtigen Aspekten, die eine gute Dystopie ausmacht gibt es auch hier wieder eine Botschaft, die der Autor vermittelt. Das gefällt mir so gut an seinen Büchern!