Rezension

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Tolle Dystopie

Starters - Lissa Price

Starters
von Lissa Price

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext
Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die Kontrolle über ihren Körper übernimmt. Aber Callie erwacht früher als geplant, in einem fremden Leben. Sie bewohnt plötzlich eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Doch bald findet sie heraus, dass ihr Körper nur zu einem Zweck gemietet wurde - um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss ...

Meine Meinung
Die Welt hat sich verändert, der Krieg hat sie verändert. Wo früher glücklich Familien lebten, gibt es jetzt nur noch die Starters und die Enders. Die Enders sind extrem reiche alte Menschen, deren Lebenserwartung nun weit über das Normale hinausgeht. Sie können 100, wenn nicht gar 200, Jahre alt werden. Die Starters sind das genaue Gegenteil von ihnen. Sie sind die junge Generation, meist noch unter 20. Doch nicht jeder Starter hat die gleichen Lebensbedingungen. Manche haben Glück, deren Großeltern sind noch am Leben, weshalb sie ein Leben in Freiheit und Wohlstand führen können. Andere haben alles verloren. Sie haben nichts mehr und müssen täglich um das Überleben kämpfen. Ihnen bleibt nur das Leben auf der Straße mit allen Widrigkeiten, oder eine Leben im Heim, wo jeder Widerspruch bestraft wird und Zwangsarbeit auf einen wartet.
Callie Woodland gehört zu den Starters, die auf der Straße leben. Alles, was ihr von ihrer Familie geblieben ist, ist ihr kleiner Bruder Tyler, doch der ist schwer krank. Callie versucht alles um ihm genügend Nahrung und für jede Nacht einen sicheren Platz zu bieten, doch es ist schwer. Um Tyler heilen zu können, bleibt ihr nur eine einzige Möglichkeit; sie muss ihren Körper anderen zur Verfügung stellen.
Prime Destination hat eine Möglichkeit gefunden die Körper der jungen Starters den altern Enders zur Verfügung zu stellen. Die Enders bezahlen viel Geld um die Körper zu mieten und für bestimmte Zeit zu benutzen. Natürlich ist diese Art des Handels illegal und doch nutzen es immer mehr Menschen.
Callie hat Zweifel an Prime Destination, doch die Verzweiflung treibt sie an. Als ihr Körper zum dritten Mal gemietet wird, läuft eigentlich alles wie es sollte, bis sie vorzeitig erwacht. Eine fremde Stimme in ihrem Kopf warnt sie, weshalb sie beschließt weiter ihre Rolle zu spielen. Doch auch wenn sie es nur ungern zu gibt, das Leben als Reiche macht ihr Spaß. Nach und nach muss sie herausfinden, dass sie aus einem bestimmten Grund gemietet wurde. Ihre Mieterin war einem grausamen Plan auf der Spur, den sie um jeden Preis verhindern wollte. Callie erkennt, dass sie die Aufgabe nun beenden muss, denn sie ist die Einzige, die es kann.
Neben der schwierigen Aufgabe, die vor ihr liegt, kann Callie die Zeit doch etwas genießen. Dies zu verdanken, hat sie dem gut aussehendem Blake, dem Enkel eines Senators. Sie hat ihn wirklich gern, weil er ihr ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. In seiner Nähe fühlt sie sich endlich mal normal und ihrem Alter entsprechend. Mit ihm kann sie wenigstens für einen Moment frei sein, frei von allen Sorgen und Ängsten.
"Starters" ist eine Dystopie, die dem Leser vor Augen führt, dass die Zukunft sehr hart sein kann. Die alten Menschen wollen aus ihren gebrechlichen Körpern ausbrechen und noch einmal jung sein. Prime Destination nutzt diesen Umstand aus, ebenso wie es die Hilflosigkeit der Jugendlichen ausnutzt. Jugendliche dürfen nicht arbeiten, weshalb die Body Bank, wie Prime Destination bezeichnet wird, die einzige Möglichkeit ist an Geld zu kommen. Ihre Verzweiflung treibt sie zu dieser Entscheidung.
Auffällig ist, dass sie Enders die jungen Körper zum Vergnügen mieten. Sie halten sich zwar größtenteils an  die Regeln der Body Bank, denken jedoch nicht über die Personen nach, in deren Körper sie stecken. Sie denken nicht daran, dass sie durch ihre Handlung den Jugendlichen die Lebenszeit stehlen. Jedes Mal, wenn ein Jugendlicher seinen Körper verleiht, verliert er auch einen Teil seines Lebens.
Lissa Price führt den Lesern vor Augen, wie schlimm alles sein könnte. Wie es ist, wenn alles gegen einen zu sein scheint, selbst die Gesetze. Sie beschreibt aber auch, wozu Menschen fähig sind, wenn es darum geht die eigene Familie zu beschützen.
Unter Verwendung von lebendiger und bildhafter Sprache, wird das Lesen angenehm erleichtert. Die Ich-Perspektive unterstützt bei der Identifikation mit den Charakteren und verhilft beim Einstige in die Welt der Geschichte. Die gute Beschreibung der Welt bietet Verständnis.
Das Einzige, was mir gefehlt hat, wäre eine Erklärung wie es zum Krieg gekommen war.

Fazit
Callie Woodlands Kämpfe um die Sicherheit ihres Bruders und die ganze Wahrheit, so wie ihr Wille zu einem normalen Leben sind überzeugend gestaltet und spannend erzählt. Die Autorin hat dem Leser den Wechsel in die Welt der Charaktere leicht gemacht. Durch klare Erklärungen entstehen keinerlei Verwirrungen, weshalb das Buch voll und ganz überzeugt.