Rezension

Tolle Idee!

Meridian - Amber Kizer

Meridian
von Amber Kizer

Bewertet mit 3 Sternen

Meridian ist anders, das zeigen schon die Tierkadaver, die jeden morgen auf ihrem Kopfkissen liegen. An ihrem 16. Geburtstag muss sie zu ihrer Tante fliehen, um lernen, mit dieser Gabe umzugehen. Gabe? Wird man sich fragen. Ja, denn Meridian ist eine Fenestra – sie hilft sterbenden Seelen, ins Jenseits überzutreten. Bei ihrer Tante muss sie einiges lernen, und Tens, der auch dort wohnt, hat ebenso eine Bestimmung. Zusammen müssen sie versuchen, den Aternocten zu entkommen – denn die versuchen alles, um die Seelen auf dem Weg ins Jenseits abzupassen und in die Hölle zu führen.

Im Gegenteil zu vielen anderen Jugendromanen ist es hier sehr schön, dass die Protagonistin mit etwas aufwächst, was sie nicht einschätzen kann. Kein Schicksalsschlag oder plötzlich eintretender Alterswechsel warten plötzlich mit einer Gabe auf. Auch die Idee finde ich wirklich super. Allerdings ist es an der Umsetzung etwas gescheitert. Das Buch ist (für mich) schon nicht dick, aber zwei Drittel handeln davon, wie sie mit oder ohne Tens Frühstück macht oder isst, oder wie sie in ihren Schlafanzug steigt (der mit SpongeBob bedruckt ist). Zwar ist es schön, dass sie trotz außergewöhnlichen Ereignissen trotzdem normal bleibt. Aber gänzlich unglaubwürdig finde ich, dass sie ihre Familie nicht zu vermissen scheint, obwohl sie anfangs daran gezweifelt hat, ohne Leben zu können und weiß, dass auch sie in Gefahr sind. Und dann hält ihre Mutter sie ihr ganzes Leben vor dem Schicksal einer Fenestra fern, aber sie ist kaum ein paar Wochen bei ihrer Tante und beherrscht dann schon ohne große Probleme die Königsdisziplin.

Die Story ist allerdings gut geschrieben, so dass man trotz der unlogischen Handlungsstücke das Buch gerne weiterlesen möchte.