Rezension

Tolle Idee

Körpersammler - Spencer Kope

Körpersammler
von Spencer Kope

Bewertet mit 3 Sternen

Magnus Craig, genannt Schritter, hat eine außergewöhnliche Gabe: Er kann den Schein von Menschen sehen. Dadurch ist er in der Lage, an einem Tatort zu erkennen, wo das Opfer hingegangen ist und wo es sich aufhielt. Diese besondere Fähigkeit setzt er für das FBI ein, indem er die Sondereinheit Special Tracking Unit (STU) unterstützt. Im aktuellen Fall versucht er, einen Serienmörder zu fassen, der ein gefährliches Katz-und-Mausspiel spielt.

Die Beschreibung dieses Thrillers hat mich sehr neugierig gemacht, weil sie hochinteressant und spannend klang. Auch die erste Leseprobe konnte mich überzeugen, so dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Doch leider konnte mich der weitere Verlauf nicht überzeugen.
Der Schreibstil war grundsätzlich flüssig und gut zu lesen. Doch die Übersetzung empfand ich teils sehr hakelig. Es fing bereits mit dem Klappentext an, in dem von Marcus ‚Steps‘ Craig die Rede ist. Im Buch selbst heißt er jedoch Magnus ‚Schritter‘ Craig. Ok, bei dem Vornamen kann man sich einfach vertun, aber der übersetzte Spitzname Schritter war einfach ein Graus für mich. Hier hätte es sehr gerne bei Steps bleiben können. Diese unschöne Übersetzung ließ mich immer wieder stocken und mit dem Kopf schütteln, wo aber der Autor nichts für kann.
Der Charakter Magnus gefiel mir sehr gut. Er war sehr empathisch und feinfühlig und hat die vielen Opfer nie vergessen. Seine persönliche Zerrissenheit bezüglich seiner Gabe wurde sehr gut und nachvollziehbar transportiert. Auch war er trotz dieser Gabe nicht abgehoben, sondern normal geblieben. Was ich grundsätzlich mochte, waren die Einblicke in sein Privatleben, wodurch ich mir ein gutes Bild von ihm machen konnte.
Auch die weiteren Charaktere hat der Autor sehr gut beschrieben, so dass ich auch von diesen ein gutes Bild hatte und sie mochte oder nicht.
Schritters Gabe, den Schein eines Menschen zu sehen, fand ich unglaublich faszinierend. Er war in der Lage zu erkennen, ob derjenige noch lebt, tot ist oder den Tod eines anderen Menschen zu verantworten hat. Dies empfand ich als neu, so dass mir die Grundidee prima gefallen hat.
Der Autor hat einige Szenen, die nichts mit dem Fall zu tun hatten, teilweise sehr detailliert und ausführlich beschrieben. Das ging leider sehr zu Lasten der Spannung, die dabei entweder nicht aufkam oder dadurch sofort wieder abflachte. Insgesamt war mir die Spannung für einen Thriller nicht genug. Auch die vielen Schauplätze empfand ich teils als unübersichtlich und ich musste hier mehr überlegen.
Was mich dann ziemlich enttäuschte war das Ende. Grundsätzlich stört es mich nicht, wenn ein paar Fragen offen bleiben, doch hier waren es mir viel zu viele Fragen, die nicht beantwortet wurden. Ich hätte mir eindeutig mehr Aufklärung gewünscht. Vielleicht im nächsten Teil?

Dieser Thriller hat mich nicht komplett überzeugt, dennoch würde ich von Magnus gerne noch mehr lesen wollen. Da ich die Idee zu diesem Thriller klasse finde, vergebe ich 3 von 5 Sternen.