Rezension

Tolle Idee mit Sogwirkung

Der Rithmatist - Brandon Sanderson

Der Rithmatist
von Brandon Sanderson

Bewertet mit 5 Sternen

Wie wird man Magier, wenn man nicht zaubern kann? Mit diesem Problem kämpft Joel tagtäglich, denn nichts wünscht er sich sehnlicher, als ein Rithmatist, ein berühmter Kreidemagier, zu werden. Doch so sehr er sich auch bemüht, seine Kreidefiguren bleiben leblos. Plötzlich verschwinden jedoch Schüler und Joel stellt Nachforschungen an, was für ihn ohne die Kreidemagie nicht ganz ungefährlich ist...

Ich habe schon so viel Gutes über die Bücher von Brandon Sanderson gehört und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. 

Sanderson entführt uns in die fantasievolle Welt der Rithmatisten auf die Vereinigten Inseln, die Namen wie Nebrask oder Neubritannien haben und an die Vereinigten Staaten angelehnt sind. Rithmatisten sind Kreidemagier, die bei einer Weihe ausgewählt werden, um an besonderen Akademien wie der Armedius-Akademie ausgebildet zu werden, wo die Geschichte hauptsächlich spielt. Nach ihrer Ausbildung müssen sie zehn Jahre in Nebrask am Turm gegen wilde Kreidlinge und andere Kreaturen zu kämpfen, um das Land zu beschützen. Sie bedienen sich dabei gewisser zweidimensionaler Linien, die je nach Ausführung für Verteidigung oder Angriff genutzt werden können. 

Die Idee hinter dieser Art von Magie ist einfach grandios und auch die Erklärungen und Zeichnungen im Buch sind sehr interessant und lassen einen die Welt der Rithmatisten besser verstehen. Man bekommt die verschiedenen Verteidigungen und Angriffe bildlich zu sehen und auch von den Kreidlingen, die man z.B. als Ritter oder Einhorn (wer mag nicht Einhörner ;D ) zeichnen kann, gibt es Bilder. 

Auch die Charaktere waren super ausgearbeitet und ich konnte mich gut in Joel und seine Begeisterung für die Kreidemagier hineinversetzen. Wir können voller Spannung  mitverfolgen, wie er in seiner Freizeit versucht, die Welt der Rithmatisten besser zu verstehen, auch wenn seine eigenen Kreidestriche leblos und damit nutzlos bleiben. Seine Enttäuschung ist nachvollziehen, denn ich habe auch nach dem Lesen dieses Buches Lust, Duelle mit Kreide auszutragen! :D Besonders haben mir auch die Nebencharaktere Fitch und Melody gefallen, die die Geschichte einfach mitgetragen und interessant gestaltet haben und dabei keineswegs blass blieben. 

Das Ende war sehr schlüssig gestaltet und endet mit dem Turnier zwischen einigen Schülern, die sich ein großes Kreideduell liefern, wobei mir der Ausgang davon super gefallen hat. Trotzdem ist es so, dass das Ende eigentlich erst der Anfang von dieser Reihe um die Rithmatisten ist, denn es kommt so einiges ans Licht, was ich nicht erwartet hätte. Da werden sich sicherlich noch einige spannende Handlungsstränge daraus entwickeln. 

Ich erwarte sehnsüchtig den nächsten Teil und kann hier nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen.